Nach wiederholten SARS-CoV2-mRNA-Impfungen wurde bereits in mehreren Studien ein Wechsel der Antikörperklasse von IgG1 auf IgG4 nachgewiesen (auch bei Kindern). (Anm: Vereinfacht gesagt führen IgG1-Antikörper zu einer Neutralisierung von Krankheitserregern, während IgG4-AK zu einer Toleranz von Fremd-Antigenen führen).
Da älteren Menschen vorrangig zu regelmäßigen Auffrischungsimpfungen geraten wird und im Alter Veränderungen des Immunsystems auftreten können, befasst sich diese Studie explizit mit dem Antikörperswitch und dessen Folgen bei älteren Menschen (65-83 Jahre). Ein Monat nach der 1., 3. und 5. SARS-CoV2-mRNA-Impfung wurden spikespezifische IgG-Unterklassen, Aktivität der NK-Zellen (Anm: Natürliche Killerzellen; Zellen des angeborenen Immunsystems, die virusinfizierte Zellen und Tumorzellen direkt abtöten können) sowie Funktion von Komplement und Monozyten (Anm: weitere wichtige Komponenten des Immunsystems) bestimmt. Als Vergleich dienten Untersuchungen bei jüngeren Erwachsenen (18-47 Jahre) 1 Monat nach der 2. und 3. Impfung. Teilnehmer mit SARS-CoV2-Infektion vor Abschluss der Grundimmunisierung wurden ausgeschlossen. Wie schon in früheren Studien zeigte sich ab der 2. Impfdosis bei allen Probanden eine Erhöhung der IgG4-Spiegel, die mit jeder weiteren Dosis zunahm. Bei den Älteren fanden sich nach der 3.Impfung noch höhere Spike-spezifische (IgG2- und) IgG4-Spiegel als bei Jüngeren, mit weiterem Anstieg nach der 5.Impfung (einschränkend sei gesagt, dass zwar alle Probanden für die Grundimmunisierung den Pfizer-Impfstoff erhielten, für die 3.Dosis jedoch bei den Älteren überwiegend Moderna verwendet wurde, während in der jüngeren Gruppe alle bis auf einen mit Pfizer aufgefrischt wurden. In der älteren Gruppe fanden sich allerdings keine siginifikanten Unterschiede zwischen den Pfizer- und der Moderna-Geimpften).
Um die Auswirkungen des Antikörper- Klassenwechsels zu untersuchen, analysierten die Autoren bei einer Untergruppe der Älteren einige Antikörperabhängige Immunreaktionen. Dabei zeigte sich eine Abnahme der Antikörperabhängige Aktivierung von NK-Zellen und Komplement ab der 3.Dosis.
Eine weitere Abklärung der Effekte dieses Klassenwechsels auf die Wirksamkeit der Impfstoffe ist laut Autoren dringend erforderlich.
Wie der IgG-Klassenwechsel im Körper reguliert wird und was die genauen Konsequenzen sind, ist noch nicht vollständig verstanden (Anm: offensichtlich greifen wir aber mit diesen angeblich „nebenwirkungsfreien“ Impfstoffen in diesen Prozess ein).
Anm: In den meisten Studien zur Impfeffektivität wurden lediglich die Gesamt-IgG -Spiegel gemessen, was über die klinische Wirksamkeit nichts aussagt – dafür hätte man zumindest variantenspezifische IgG (Stichwort: Immunprägung auf das Antigen der 1.Impfung), sowie IgG-Unterklassen bestimmen müssen.
https://immunityageing.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12979-024-00466-9