Normalerweise werden nach einer Infektion oder Impfung IgG1 und IgG3-Antikörper gebildet, die den Erreger neutralisieren. Bereits nach der 2.Dosis eines mRNA-SARS-CoV2-Impfstoffes zeigt sich jedoch eine beginnende Umstellung auf IgG4 (und IgG2)-Antikörper (Antikörper-switch), die durch jede weitere Impfung oder Durchbruchsinfektion verstärkt wird. (Anm: IgG4 (und IgG2)-Antikörper treten physiologischerweise nach wiederholter Exposition mit dem gleichen Antigen auf und erzeugen eine Immuntoleranz. Das wird klinisch beispielsweise bei der Hyposensibilisierung bei Allergien genutzt.).
Bei anderen Impfungen (auch Vektor-Impfstoffe gegen SARS-CoV2) trat dieser Antikörper-switch auch nach wiederholter Verabreichung nicht auf; auch nicht nach rezidivierenden oder chronischen Viruserkrankungen. Es scheint ein Klasseneffekt der mRNA-Impfungen zu sein. Ein vermuteter Mechanismus für dieses unübliche Phänomen ist eine langandauernde Konfrontation des Immunsystems mit hohen Dosen des Spike-Proteins, das nach den Impfungen über Monate im Körper nachgewiesen werden kann. Die klinischen Auswirkungen sind noch nicht bekannt, müssen aber auch im Hinblick auf künftige mRNA-Impfungen gegen andere Pathogene geklärt werden.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.07.05.22277189v1.full