Eine 56-jährige Frau suchte wegen vermehrtem Durst, Polyurie, Polydipsie und Gewichtsabnahme ein lokales Krankenhaus auf. Sie hatte etwa 2 Monate zuvor ihre 2. Moderna-Dosis erhalten. Es wurde ein neu aufgetretener Diabetes mellitus diagnostiziert und bei V.a Typ2-Diabetes eine orale blutzuckersenkenden Therapie begonnen. Wegen Therapieresistenz wurde sie an eine spezialisierte Klinik verwiesen. Es zeigten sich ein rascher Abfall der Insulin-Eigenproduktion sowie positive GAD-Autoantikörper. Die Diagnose wurde auf rasch progredienten Typ-1-Diabetes korrigiert. Sowohl in der Eigen- als auch der Familienanamnese gab es keine Autoimmunerkrankungen. Bei einem medizinischen Checkup der Patientin 6 Monate früher hatte sich auch kein Hinweis auf Diabetes gezeigt.
Sowohl bei einer SARS-CoV2-Erkrankung als auch nach SARS-CoV2-Impfung wurden Fälle von neu aufgetretenem Typ-1 und Typ-2-Diabetes sowie Verschlechterung der Stoffwechsellage bei bekanntem Diabetes beschrieben. Die mRNA-Impfungen scheinen mit einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen assoziiert zu sein. Die Ursache ist laut Autoren unklar. Als mögliche Mechanismen nennen sie molekular mimikry (Anm: strukturelle Ähnlichkeit) des Spike-Proteins mit körpereigenen Proteinen, ein ASIA-Syndrom (Adjuvantien-induzierte Entzündung/Autoimmunerkrankung) oder eine Dysregulation des RAAS durch das Spike-Protein. In der Durchuntersuchung der Patientin fanden sich keine alternativen Auslöser für die Erkrankung.