Fallbericht: Vorstellung eines 54-jährigen Mannes mit grippeähnlichen Symptomen, Atembeschwerden, Druckgefühl auf der Brust und Exanthem 2 Wochen nach der 2.Pfizer-Dosis. Aus der Vorgeschichte ist ein seit ca. 30 Jahren stabiles Sjögren-Syndrom bekannt, das sich hauptsächlich durch trockene Augen bemerkbar machte. Die einzige Medikation waren Augentropfen zur Befeuchtung.
Es fanden sich hochtitrige Auto-Antikörper (ANA, Anti-dsDNA, Anti-Histon), Panzytopenie mit fehlenden Malignitätszeichen in der Knochenmarkspunktion, erhöhte Leberwerte, Proteinurie und im CT eine diffuse Lymphadenopathie. Er erhielt eine hochdosierte Kortison-Therapie. Nach 1 Woche kam es zu zunehmender Verwirrtheit. Eine neurologische Durchuntersuchungen ergab durchwegs unauffällige Befunde (Schädel-CT und MRT, Lumbalpunktion und EEG). Bei V.a. neuropsychiatrischen Lupus wurde die immunsuppressive Therapie intensiviert, was nach 2 Wochen zu einer Verbesserung führte.
Für Patienten mit vorbestehenden Autoimmunerkrankungen liegen nur wenige Daten zur Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe vor, da diese Patienten aus den Zulassungsstudien ausgeschlossen waren. Aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs und anderer Berichte zu neu aufgetretenen oder akut verschlechterten Autoimmun-Erkrankungen nach Covid-19-Impfungen, besteht für die Autoren ein plausibler kausaler Zusammenhang mit der Impfung.