Die zugrundeliegenden Mechanismen der Myo- und Perikarditis-Entstehung nach mRNA-Impfung sind immer noch unklar. Ein Verständnis der zugrundeliegenden Pathologie und der damit verbundenen möglichen Langzeitwirkungen ist laut Autoren jedoch erforderlich (Anm: Mai 2023!).
Die Autoren führten eine systemische Immunprofilierung durch. Die Ergebnisse zeigten eine Hochregulation von Entzündungszytokinen und entsprechenden Lymphozyten (zytotoxische T-Zellen und NK-Zellen) mit gewebeschädigenden Eigenschaften, sowie entzündlichen und profibrotischen Monozyten. Auslöser könnten sowohl die Lipidnanopartikel sein, deren entzündliches Potenzial bereits nachgewiesen wurde und/oder die mRNA bzw. Spike-Proteine der Impfung. Kardiale Autoantikörper wurden nicht nachgewiesen, es zeigten sich auch keine Zeichen einer Hypersensitivitäts-Reaktion.
Von 18 Patienten, bei denen eine MRT-Verlaufskontrolle durchgeführt worden war, zeigten 13 ein LGE als Hinweis auf eine Narbenbildung im Herzmuskel, die im späteren Verlauf zu Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen führen kann.
Einschränkend ist zu sagen, dass die Patientenkohorte sehr klein war und keine Gewebeproben beurteilt wurden.
Die Autoren bezeichnen Myoperikarditis wiederholt als seltene Nebenwirkung. In einer eigenen Studie in Connecticut hatten sie in der Zeit von Jänner bis Mai 2021 unter 24.673 Patienten zwischen 16-25 Jahren, die 2 Dosen mRNA-Impfstoff erhalten hatten, 8 Myoperikarditisfälle diagnostiziert (Anm: das heißt 1 von 3084, wobei man noch von einer beträchtlichen Dunkelziffer ausgehen muss).