Schutzwirkung und mögliche Nebenwirkungen von Auffrischungsimpfungen sind weitgehend unbekannt (Anm: da sich die Zulassungsstudien auf 2 Dosen beschränkten und alle weiteren Dosen ohne randomisierte Studien „durchgewunken“ wurden). Die Induktion einer Immuntoleranz durch wiederholte Gabe desselben/ähnlichen Antigens ist bereits lange bekannt (Anm: und wird z.B. in der Hyposensibilisierungs-Therapie bei Allergien genützt). Die Autoren untersuchten daher die humorale (Anm: Antikörper) und zelluläre (Anm: T-Zellen) Immunantwort von Mäusen wiederholten Impfungen (Anm: als Impfstoffe wurden rekombinante RBD-Impfstoffe verwendet; bei mRNA-Impfstoffen sind durch die extrem hohe und unkontrollierbare Spike-Produktion im menschlichen Körper sogar noch stärkere Toleranz-Reaktionen zu erwarten). Nach wiederholten Booster-Impfungen zeigte sich eine zunehmende Immuntoleranz mit Beeinträchtigung der Keimzentrumsreaktion, signifikanter Verringerung der Bildung von B- und T-Gedächtniszellen sowie der Neutralisationswirkung und Anzahl spezifischer Antikörper, erheblicher Beeinträchtigung der T-Zell-Aktivierung und -Funktion (Erschöpfung der T-Zellen) und Erhöhung der regulatorischen T-Zellen (Anm: induzieren Immuntoleranz).
Zusammenfassend beeinflussen wiederholte Auffrischungsimpfungen die Immunreaktion negativ, was zu verlängerter Krankheitsdauer oder schwererem Verlauf führen kann. Die Autoren spekulieren über mögliche Vorteile heterologer Impfungen (Anm: mit verschiedenen Antigenen), ev. im Rahmen der mRNA-Technologie (Anm: bei den mRNA-Impfstoffen wurde jedoch bereits in mehreren Studien ein Antikörper-Switch auf IgG4-Antikörper bereits nach der 2.Dosis nachgewiesen, was zu einer sogar noch rascheren Immuntoleranz führt und ein Klasseneffekt der mRNA-Impfstoffe zu sein scheint).