Covid-Impfstoffe können durch Komplementaktivierung unter anderem eine Endotheliitis (Anm: Entzündung der Zellen, die die innere Gefäßauskleidung bilden) auslösen, was einen starken Stimulus für die Blutgerinnung darstellt. Als Auslöser wird vor allem das Spike-Protein vermutet. Bereits bei Covid-19-Sepsis wurde ein akutes Atemnotsyndrom (ARDS) infolge einer komplementaktivierten Endotheliitis mit Bildung disseminierter Mikrothromben unter anderem in den Lungen beschrieben. Dadurch kommt es zum Verbrauch von Blutplättchen (Thrombozyten), was laut Autoren die Hauptursache der Thrombozytopenien bei schwerem Covid bzw. nach Covid-Impfungen darstellt und keine autoimmunologischen Prozesse. Erschwerend können zusätzlich Makrothrombosen auftreten. Im Rahmen schwerer Covid-Erkrankungen vermuten die Autoren ursächlich zusätzliche Gefäßverletzungen durch Venenzugänge, Beatmung oder invasive Untersuchungen/Therapien (Anm: außerdem erhöht die Immobilisierung das Thromboserisiko).
Im Rahmen der Impfungen wurden kombinierte Mikro-Makrothrombosierungen gefunden. Diese stellen ein viel schwerwiegenderes Krankheitsbild dar als eine isolierte distale Thrombose aus einem Makrothrombus und machen therapeutisch eine kombinierte Therapie mit einem Antikoagulans und einem Komplement-Inhibitor notwendig.
(Anm: Die These der Autoren, eine Covid-Sepsis würde eine arterielle und venöse Endoteliopathie auslösen, während Covid-Impfungen ausschließlich auf den venösen Schenkel wirken, wurde bereits widerlegt – siehe dazu „Arterielle und venöse Thrombosen nach Covid-19-Impfungen. Die Vermutung, eine impfassoziierte zerebrale Venenthrombose könne auf eine unerkannte Kopfverletzung zurückzuführen sein, erscheint etwas gewagt).
Eine asymptomatische Thrombozytopenie ist laut Autoren ein früher Hinweis auf eine Endotheliopathie mit Mikrothrombenbildung. Auf weitere diagnostische und therapeutische Möglichkeiten wird kurz eingegangen. Menschen mit erhöhtem Risiko einer vorbestehenden Endotheliopathie (Schwangere, Diabetiker, unkontrollierte Hypertonie oder Autoimmunerkrankungen) sollten laut Autoren über das erhöhte Thromboserisiko durch Covid-19-Impfungen aufgeklärt werden und 6-8 Wochen nach Impfung das Risiko von Gefäßverletzungen so weit wie möglich minimieren.