Eine 77-jährige Japanerin (VE: Dyslipidämie) suchte aufgrund allgemeiner Müdigkeit 7 Tage nach der 2.Pfizer-Dosis ein Krankenhaus auf. Im EKG zeigte sich eine T-Wellen-Inversion in V3-V6, Herzenzyme und Entzündungswerte waren mässig erhöht. Im Herzultraschall zeigte sich eine diffuser Hypokinesie mit leicht- bis mittelgradig eingeschränkte Linksventrikel-Funktion. Am Tag 2 entwickelte sie einen kardiogenen Schock. Im Akut-Herzkatheter zeigte sich keine KHK, im Rechtsherzkatheter ein low-output-Syndrom und eine leichte pulmonale Hypertonie. Die Patientin erhielt eine intraaortale Ballonpumpe und Katecholamine. In der Myokardbiopsie zeigte sich eine nekrotisierende eosinophile Myokarditis.
Unter einer hochdosierte Kortison-Therapie kam es zu einer raschen Besserung; die Ballonpumpe konnte am 5.Tag entfernt werden. Ein Herz-MRT am 19.Tag zeigte keinen Hinweis auf LGE. Am 26.Tag wurde eine erneute Myokardbiopsie durchgeführt. Die akute Entzündung war weitgehend abgeklungen, es fand sich aber ein gewisser fibrotischer Umbau. Die Patientin wurde am 28.Tag mit einer Kortison- und Herzinsuffizienz-Therapie entlassen. 2 Monate nach Entlassung war die Patientin beschwerdefrei. Kortison wurde 3 Monate nach Entlassung abgesetzt, die Herzinsuffizienz-Therapie blieb bestehen. Conclusio: „Bei Patienten mit Herzinsuffizienz nach COVID-19-Impfung sollte eine eosinophile Myokarditis vermutet werden, für diese Patienten wird eine Myokardbiopsie empfohlen.“