Ein 80-jähriger Mann entwickelte 2 Tage nach der 2. Moderna-Dosis zunehmende Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Gehstörung. Weiters berichtete er über Übelkeit und Erbrechen. Aus der Vorgeschichte sind ein Diabetes mellitus Typ 2 und eine SARS-CoV2-Erkrankung vor 3 Monaten bekannt. Im Labor zeigte sich eine deutlich erhöhte CK (ein Muskelenzym) sowie erhöhte Entzündungswerte. Nach parenteraler Flüssigkeitstherapie „erlangte der Patient die Fähigkeit zurück, sich selbständig fortzubewegen, die Myalgie besserte sich und er wurde in stabilem Zustand entlassen“.
Der Patient hatte keine Statinmedikation und auch sonst keine Risikofaktoren für eine Rhabdomyolyse, weshalb die Autoren von einer Impf-Nebenwirkung ausgehen. Die Rate von Myalgien lag in der Moderna-Zulassungsstudie bei 61,5%. Im VAERS fanden die Autoren 35 Rhabdomyolyse-Meldungen nach SARS-CoV2-Impfung. Leichtere Fälle werden dabei vermutlich öfter übersehen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung einer Rhabdomyolyse ist erforderlich, da sonst ein eventuell tödliches Nierenversagen entstehen kann.
Ursächlich können eine direkte Schädigung von Muskelzellen durch das Spike-Protein sein (Anm: wobei die Autoren hier nur das Virus erwähnen; ob das Impf-Spike Ähnliches auslösen kann, müsse erst untersucht werden), eine Muskelzell-Schädigung durch eine überschießende Zytokinreaktion, ein ASIA-Syndrom (ein durch Impfstoff-Adjuvantien verursachtes Autoimmun-/Entzündungssyndrom) oder eine übersteigerte Immunreaktion aufgrund der vorangegangenen SARS-CoV2-Erkrankung mit zusätzlicher (Anm: unnötiger) Immunstimulation durch die darauffolgende Impfung.
Die Autoren empfehlen, bei neuromuskulären Beschwerden nach SARS-CoV2-Impfung auch an eine impfinduzierte Rhabdomyolyse zu denken.