Retrospektive landesweite Beobachtungs-Studie zu Inzidenz und Folgen einer SARS-CoV2-Impfstoff-assoziierten Myokarditis (VRM). Die Daten stammen aus einem passiven Meldesystem (Untersuchungszeitraum 26.Februar bis 31. Dezember 2021). Eingeschlossen wurde über 44 Millionen Menschen über 12 Jahre, die mindestens eine Dosis eines SARS-CoV2-Impfstoffes erhalten hatten (Anm: darunter etwa 12 Millionen, die einen Nicht-mRNA-Impfstoff erhielten). Von 1533 gemeldeten Fällen wurden 480 anerkannt (es wurden Fälle innerhalb von 42 Tagen nach Impfung berücksichtigt). Die Häufigkeit war bei männlichen Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren am höchsten (5,3 Fälle/100.000 geimpfte Personen; Anm: andere Studien sprechen von bis zu 1,5/10.000). Das mediane Alter lag bei 30 Jahren. Insgesamt waren 20% der anerkannten VRM schwer (0,22/100.000; d.h. Aufnahme auf eine Intensivstation oder Tod), darunter 1 Herztransplantation und (21 Todesfälle; davon 8 plötzliche Herztode; durch Obduktion nachgewiesener Zusammenhang; alle unter 45 Jahren alt. In keinem der Fälle war VRM vor der Obduktion eine Verdachtsdiagnose).
Lediglich 3,7% der Fälle traten bei nicht-mRNA-Impfstoffen auf (Anm: Diese Impfungen wurden jedoch bei der Berechnung der Myokarditis-Häufigkeit mit einberechnet. Ebenso ist bekannt, dass ein Großteil der Impf-Myokarditiden nach der 2.Dosis auftritt. Würde man nur die Fälle/2x mRNA-Geimpften berücksichtigen, käme man auf eine Untersuchungspopulation von etwa 30 Millionen und einer Gesamtinzidenz von 1,6/100.000 statt 1,08/100.000. Für eine gesonderte Berechnung der jugendlichen Männer nach 2 Impfdosen fehlen die Daten).
Die Inzidenz nach der 3.Dosis war laut Autoren signifikant niedriger (0,24/100.000). Bis Studienende erhielten 18,4 Millionen Koreaner eine 3.Dosis. Zur Altersstruktur dieser Gruppe gibt es allerdings keine Daten und keine gesonderte Aufstellung nach Alter und Geschlecht (Anm: es ist zu vermuten, dass junge Menschen in dieser Gruppe deutlich unterrepräsentiert waren). Laut Autoren sollte der plötzliche Herzstillstand als mögliche Komplikation dieser mRNA-Impfungen genau überwacht werden; eine entsprechende Warnung wäre angebracht – vor allem für Personen unter 45 Jahren.
https://academic.oup.com/eurheartj/article/44/24/2234/7188747