Die humorale (=Antikörper-vermittelte) Immunreaktion ist wichtig zur Abwehr von Krankheitserregern und entarteten Zellen (Krebs), kann aber auch selbst Krankheiten verursachen. IgG4-Antikörper sind (anders als IgG1 und IgG3) weitgehend unfähig, eine Antikörperabhängige Immunreaktionen (wie Aktivierung von Makrophagen, Neutrophilen und natürlichen Killerzellen und Komplementaktivierung) zu induzieren, sondern hemmen die Immunantwort. Das kann hilfreich sein (zur Verhinderung überschießenden Immunreaktionen bei z.B. Allergien oder bestimmten Parasiten), oder schädlich (gestörte Infekt- und Krebsabwehr, Autoimmunerkrankungen).
IgG4-Antikörper werden hauptsächlich beobachtet, wenn der Körper wiederholt oder lange mit dem gleichen Antigen konfrontiert wird; auch manche Biologica-Therapien können IgG4 induzieren. In den letzten Jahren häufen sich die Hinweise, dass erhöhte IgG4-Spiegel auch zu einer Reihe von Krankheiten (sog. IgG4-assoziierte Erkrankungen) führen können. Dabei handelt es sich um chronisch entzündliche Erkrankungen, die fast alle Organsysteme betreffen können (und über IgG4-B-Zell-Infiltrate zu Organvergrößerung, Gewebeschädigung, Fibrosierung und obliterativer Phlebitis führen) und für die es noch keine Heilung gibt. Erhöhte IgG4-Spiegel werden auch mit Autoimmunerkrankungen in verschiedensten Organen assoziiert sowie mit einer Hemmung der Immunreaktion gegen Krebszellen, was zu rascherem Tumorwachstum und Metastasierung mit einer kürzeren Überlebenszeit führen kann. Auf diesem Gebiet gibt es noch sehr viele ungeklärte Fragen.
IgG4-Bildung ist auf jeden Fall keine normale Reaktion auf eine bakterielle oder virale Infektion. Nach wiederholten mRNA-Impfungen gegen SARS-CoV2 wurden jedoch (Anm: sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen) signifikante Anstiege der IgG4-Spiegel gemessen. (Anm: Diese außergewöhnliche und vermutlich kontraproduktive Reaktion auf eine „Schutzimpfung“ wird von den Autoren jedoch nur in einem Nebensatz im Text erwähnt und auch im Hinblick auf die restlichen Gefahren erhöhter IgG4-Spiegel wird kein Bezug zu den mRNA-Impfungen hergestellt. Seriöser weise sollte hier eine dringliche umfassende Abklärung gefordert werden).