In vielen Ländern wurde in den Jahren nach der Pandemie eine beträchtliche Übersterblichkeit registriert. Laut Daten des britischen Office for National Statistics (ONS) lag die Übersterblichkeit im Jahr 2022 im Vereinigten Königreich bei 7,2 % (verglichen mit dem Fünf-Jahres-Durchschnitt ohne 2020), in den ersten 6 Monaten des Jahres 2023 zeigte sich eine weitere Steigerung auf 8,2%. Während im ersten Pandemiejahr (2020) vor allem ältere Menschen starben, ist Übersterblichkeit ab 2021 in den jüngeren und mittleren Altersgruppen am stärksten ausgeprägt. Besonders auffallende Steigerungen zeigten sich bei Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (33% höher als erwartet), zerebrovaskuläre Erkrankungen (Anm: Schlaganfälle, Gehirnblutungen; 40%), akute Atemwegsinfektionen (43%) und Diabetes (35%).
Betrachtet man den Sterbeort, gab es von Juni 2022 bis Juni 2023 22 % mehr Todesfälle in Privathäusern als erwartet (hier führen Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen), 10 % mehr in Krankenhäusern, aber keinen Überschuss an Todesfällen bzw. sogar ein Minus in Pflegeheimen und Hospizen.
Als Ursachen nennen die Autoren direkte Auswirkungen einer Covid-19-Erkrankung sowie eingeschränkte Versorgung sowohl von akuten wie auch von chronischen Erkrankungen im Rahmen der Pandemie (Anm: mögliche Einflüsse der SARS-CoV2-Massenimpfungen oder der restriktiven Pandemiemaßnahmen werden nicht einmal erwähnt).
https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(23)00221-1/fulltext