Längsschnittanalyse der PROTECT-Studiendaten in Großbritannien (PROTECT enthält Daten zur kognitiven Gesundheit seit 2015, die während der Pandemie kontinuierlich weiter erhoben wurden; Auswertung bis 28.Februar 2022; die analysierten Daten stammten jeweils von denselben Personen durch computergestützte Testungen): Bereits im Jahr 2020 beschrieb eine Lancet-Kommission einen deutlichen Zusammenhang zwischen Lebensstil, psychischer Gesundheit und Demenzrisiko.
Die Pandemie-Maßnahmen wie Lockdowns und Kontaktbeschränkungen führten zu erhöhtem Alkoholkonsum, Einsamkeit, Bewegungsmangel und Depressionen, was laut Autoren mögliche Ursachen für den deutlich beschleunigten kognitiven Abbau sein können. Die negativen Folgen blieben auch nach Lockerung der sozialen Einschränkungen im 2. Pandemiejahr bestehen. Insgesamt zeigte sich ein um 50% stärkerer Rückgang der exekutiven Funktionen und des Arbeitsgedächtnisses als vor der Pandemie.
Eine Covid-19-Erkrankung stellte keinen besonderen Risikofaktor dar (Anm: der SARS-CoV2-Impfstatus wurde leider wieder einmal nicht erhoben, obwohl sich in Tierversuchen ein möglicher Zusammenhang zwischen Impfung und kognitiven Einschränkungen zeigte).
https://www.thelancet.com/journals/lanhl/article/PIIS2666-7568(23)00187-3/fulltext