In dieser Studie wurden von Ende Februar bis Ende Oktober 2021 Fragebögen an Lungenfachärzte und Intensivmediziner der ILD (Interstitial Lung Disease)-Study group verschickt. Ein impfassoziierte Pneumonitis wurde definiert als innerhalb von 4 Wochen nach Impfung neu aufgetretene oder aggravierte Lungeninfiltrate (CT-verifiziert) bei denen andere Ursachen ausgeschlossen wurden. Es wurden insgesamt 49 Fälle gemeldet und nach multidisziplinärer Diskussion 46 Fälle analysiert. Der mittlere Zeitraum zwischen Impfung und Symptombeginn betrug 5 Tage, das mittlere Patientenalter 66 Jahre. In einem Fall wurde ein Vektorimpfstoff verabreicht, der Rest erhielt mRNA-Präparate. Bei 57% der Patienten zeigte sich eine deutliche Verbesserung (Großteils unter Cortison-Therapie), bei 20% verschlimmerten sich die Beschwerden trotz Therapie, bei 11% war das Outcome unbekannt und 17% starben.
Die Autoren schlussfolgern, dass eine Pneumonitis ein potenziell erhebliches Sicherheitsrisiko der Covid-19-Impfstoffe darstellt und diesbezüglich Ärzte- und Patientenaufklärung, frühzeitige Erkennung und Behandlung erforderlich sind. Ursächlich wird eine Spike-vermittelte Entzündungsreaktion oder ein Autoimmunmechanismus vermutet (Anm: wobei die Latenzzeit deutlich länger sein kann).
(Anm: 98% der Patienten wiesen im Lungen-CT Milchglastrübungen auf – eines der radiologischen Merkmale einer Covid-Pneumonie).
In der Studie finden sich Querverweise zu anderen Fallstudien zu interstitiellen Lungenerkrankungen nach Covid-Impfung.