Es wurden bereits frühzeitig Bedenken hinsichtlich impfbedingte Myocarditiden vor allem bei jungen Männern geäußert. In dieser retrospektiven Analyse wurde die Rate gemeldeter Myo-/Pericarditiden nach Covid-19-Impfung bei 12-17-Jährigen (VAERS) mit der Rate an Covid-19-Hospitalisierungen in dieser Altersgruppe verglichen (Untersuchungszeitraum 1.Jänner – 18.Juni 2021). Bei gesunden 12-17-Jährigen war das Risiko cardialer Impfnebenwirkungen (CAEs) deutlich höher als das Risiko einer Covid-19-Krankenhauseinweisung. Bei den 12-15-Jährigen war die CAE-Rate in Zeiten höchster Covid-19-Krankheitsprävalenz während der Delta-Welle 4,3-mal höher als die Covid-19-Hopitalisierungsrate (in Zeiten niedriger Krankheitsprävalenz sogar 22,8-mal höher!), bei den 16-und 17-Jährigen 2,5-mal höher (bei niedriger Krankheitsprävalenz 13,1-mal). Bei Personen mit einer oder mehreren Vorerkrankungen lag laut dieser Studie bei höchster Covid-19-Krankheitsprävaenz bei den 12-15-Jährigen der Nutzen der Impfung etwas höher als das Risiko von CAEs, bei den 16- und 17-Jährigen allerdings nicht mehr (Anm: hier muss man allerdings bedenken, dass die Covid-19-Impfungen in den USA „erst“ ab Mitte Mai 2021 für die Altersgruppe ab 12 Jahre zugelassen wurde und somit die Zahl der geimpften Kinder noch sehr gering war und hier lediglich auf cardiale Nebenwirkungen geachtet wurde).
Die langfristigen Auswirkungen einer impfinduzierten Myocarditis sind unbekannt. „Um den Schaden zu minimieren“ ist laut Autoren eine Neubewertung des Nutzens einer 2.Impfdosis bzw. einer Immunisierung generell bei bereits Genesenen in dieser Bevölkerungsgruppe erforderlich.
(Anm: In dieser Studie wurde lediglich der Effekt von 1-2 Impfdosen bewertet. 85% der gemeldeten CAEs traten nach der 2. Dosis auf, was einen weiteren Anstieg nach Auffrischungsimpfungen befürchten lässt. Zusätzlich muss die hohe Dunkelziffer aufgrund oligo- bis asymptomatischer Myocarditisverläufe bzw. der bekannten geringen Melderate von Nebenwirkungen berücksichtigt werden und die geringer werdende Pathogenität der Varianten.
Trotz dieser Ergebnisse, die in anderen Studien bestätigt wurden, erfolgten in Österreich – anders als in vielen anderen Ländern – keine Anpassungen der Impfvorschriften für Kinder und Jugendliche).
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.08.30.21262866v2.full