Deutliche Erhöhung der kardiovaskulären Notfälle bei Menschen unter 40 Jahren in Israel während der Einführung des Covid-19-Impfstoffes und der 3.Covid-19-Welle; Auswertung des Datensatzes des israelischen National Emergency Medical Services (EMS) von 2019 bis 2021. Bei den Diagnosen „Herzstillstand“ und „Akutes Koronarsyndrom“ wurde von Jänner bis Mai 2021 im Vergleich zu den Jahren 2019 und 2020 ein Anstieg von über 25% verzeichnet (interessanterweise waren junge Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer). Die Anzahl der wöchentlichen Notrufe war signifikant mit den Raten der 1. und 2. Impfdosis verbunden, die dieser Altersgruppe verabreicht wurden, aber nicht mit den COVID-19-Infektionsraten (auch 2020 hatte es keinen Anstieg plötzlicher Herzstillstände in der untersuchten Altersgruppe gegeben). Rettungseinsätze wegen Medikamentenintoxikation, Trauma oder Suizid wurden ausgeschlossen.
Obwohl sich durch diese Daten kein kausaler Zusammenhang beweisen lässt, ist es doch ein Risikosignal, vor allem im Hinblick auf den bekannten Zusammenhang zwischen Myocarditis und plötzlichem Herztod. Eine Studie des Gesundheitsministeriums in Israel schätzt das Myokarditis-Risiko nach Erhalt der 2. Impfdosis auf 1 zu 3000 bis 1 zu 6000 bei Männern im Alter von 16 bis 24. Eine Folgestudie des CDC bestätigte diese Ergebnisse.
Rettungsdaten liefern im Gegensatz zu passiven Nebenwirkungs-Meldesystemen objektive Zahlen mit ausgezeichneter Vergleichbarkeit zu früheren Perioden. Vor allem die Anzahl plötzlicher Herzstillstände lässt sich durch Rettungsdaten sehr gut erfassen, da in diesen Fällen meist der Notruf gewählt wird. Schwieriger ist die Situation beim akuten Koronarsyndrom, da einerseits die Erstdiagnose schwieriger ist und andererseits Patienten, die selbst ein Krankenhaus aufsuchen, nicht erfasst werden (hier kann man von einer Untererfassung von ca. 50% ausgehen).
In dieser Studie konnten der individuelle Impfstatus der Patienten sowie Komorbiditäten nicht berücksichtigt werden. Weiterführende Untersuchungen wären dringend notwendig (Anm: Für diese Analsyen wären alle notwendigen Daten in elektronischer Form vorhanden und leicht abrufbar. Dass diese Auswertung noch nicht vorliegen bzw. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, ist ein medizinischer und politischer Skandal. Diese Studie wurde bereits im November 2021 eingereicht und im April 2022 veröffentlicht).