Vorstellung einer 39-jährigen Frau wegen zunehmenden Kopfschmerzen und anhaltendem Sehverlust rechts seit 3 Tagen. Die Patientin hatte 4 Wochen zuvor die 1.Pfizer-Dosis erhalten und vor 1 Woche die 2.Dosis. 1 Woche nach der 1. Dosis war sie SARS-CoV2 positiv getestet worden (Anm: was die Indikation für die 2. Dosis äußerst fragwürdig macht). Es waren keine relevanten Vorerkrankungen zu erheben. Eine Durchuntersuchung inklusive MRT und Liquorpunktion ergab die Diagnose Opticuneuritis.
Unter Cortison-Therapie verschlechterten sich die Beschwerden deutlich bis zum Visusverlust, weshalb man sich zur Plasmapherese entschied. Nach 5 Sitzungen kam es zu einer leichten Verbesserung im Sinne von Schmerzlinderung und Zählen der Finger in etwa 90cm Entfernung im oberen Sichtfeld. Bei einer Kontrolle nach 6 Wochen hatte sich die Sehfähigkeit nicht relevant verbessert, zusätzlich zeigte sich eine Atrophie des Sehnervs.
Die enge zeitliche Korrelation zur 2.Pfizer-Impfung (3 Tage vor Symptombeginn) macht einen Zusammenhang wahrscheinlich. Die vorangegangene (Anm: mögliche; über ev. Symptome ist nicht bekannt) SARS-CoV2-Infektion lag dagegen mit 17 Tagen schon atypisch lange zurück.