Bei einer 33-jährige Frau traten am Abend des Impfstages allgemeine Schwäche, Muskelschmerzen und Doppelbilder auf. 3 Tage später entwickelte sie eine beidseitige Ptosis (Anm: Lidmuskelschwäche mit Herabhängen des Oberlides), nach 4 Tagen eine Schwäche der Arm- und Halsmuskulatur. Kurz später fielen auch eine verminderte Muskelkraft in den Beinen, Schluck- und Sprachstörung auf. Autoantikörper gegen Acetylcholin und muskelspezifische Kinase waren negativ. Es wurde die Diagnose einer doppelt-seronegativen MS gestellt. Es ist bereits gut belegt, dass die Covid-19-Impfungen Autoimmunerkrankungen auslösen können. Die Autoren spekulieren in diesem Fall über die Induktion neuartiger Auto-Antikörper, die mit den herkömmlichen Diagnosemethoden nicht erfasst werden.
Der enge zeitliche Zusammenhang und der klinische Verlauf sprechen für die Autoren für einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung. Eine Nutzen-Risiko-Bewertung der Covid-19-Impfungen bei MS-Patienten ist daher erforderlich.