Beobachtungsstudie einer rheumatologischen Abteilung in Peru an 100 SLE-Patienten, die zwischen 21.Mai und 30.Juni 2021 eine Pfizer-Impfung erhielten (100 Patienten 1 Dosis, 90 Patienten 2 Dosen) und vor und nach Impfung untersucht wurden. 10 Patienten ließen sich keine 2.Dosis mehr verabreichen; die angeführten Gründe waren: „Angst vor einer SLE-Reaktivierung“ (Anm: ob sie bereits eine Reaktivierung hatten, geht aus der Studie nicht hervor), schwere Reaktion nach der 1.Dosis (2 Fälle mit Herz- bzw. Lungenbeteiligung, der Rest wurde nicht näher beschrieben), Covid-19-Infektion nach der 1.Dosis und ein „Schwangerschaftsabbruch“ in der 4.Woche nach der 1-Dosis.
In 27 Fällen kam es zu Erkrankungsschüben durchschnittlich 2,3 Tage nach Impfung (9% der Patienten nach der 1.Dosis, 20% nach der 2.Dosis; Anm: genauere Angaben gibt es nur zu 20 der 27 Patienten). Vorherrschend waren Gelenksbeschwerden (85%), gefolgt von Haut-Symptomen (19%). (Anm: Bei Gelenksbeschwerden erhielten die Patienten „Cortison-Schübe“, was die Immunreaktion auf die Impfung dämpfen kann. Eine Beurteilung des Impferfolges wurde leider nicht vorgenommen). 2 Patienten mussten nach der 1.Dosis mit schweren Symptomen stationär aufgenommen werden. Ihnen wurde von einer 2.Dosis abgeraten.
Eine Nierenbeteiligung in der Vorgeschichte bzw. eine Vormedikation mit Hydroxychloroquin verringerten laut Autoren das Risiko für einen Schub.
87% der Patienten klagten über Schmerzen an der Injektionsstelle, 69% über systemische Impfreaktionen (v.a. Kopf-, Muskel- und Gelenksschmerzen sowie Müdigkeit), die im Durchschnitt 3,5 Tage andauerten (Anm: diese hohe Reaktogenität der Impfstoffe macht eine korrekte Verblindung der Zulassungsstudie bei Vergleich mit Kochsalzlösung unmöglich). In den Zulassungsstudien waren Patienten mit Autoimmunerkrankungen ausgeschlossen. Es gibt bereits zahlreiche Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen den Covid-19-Impfungen und Autoimmunerkrankungen hinweisen (als mögliche Auslöser werden Induktion einer Entzündungsreaktion bzw. molekulare Mimikry angegeben).
Abschließend empfehlen die Autoren weiterhin prioritäre Impfungen von SLE-Patienten.