Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV2-Virus wie Lockdowns, Maskenpflicht, Tests beruhten größtenteils auf Modellen, die den Effekt der Maßnahmen voraussagen sollten. Diese Modelle fokussieren oft nur auf die Infektvermeidung und ignorieren die negativen Folgen der Maßnahmen. Obwohl es zunehmende Hinweise auf schädliche Auswirkungen der Maßnahmen gibt, wurden diese Effekte bisher nicht systematisch untersucht und die Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen zunehmend politisiert.
Eine neutrale Nutzen-Risiko-Abwägung wäre hier dringend erforderlich. Dabei sind mehrere Bereiche zu berücksichtigen:
- Der wirtschaftliche Schaden, der durch die Corona-Maßnahmen hervorgerufen wurde, ist größer als der durch die Finanzkrise 2007-2009. Negative Auswirkungen von Rezessionen auf die Gesundheit müssen berücksichtig werden (Jobverlust, Existenzängste, psychische Folgen…).
- Soziale Distanzierung führt neben psychischen Beeinträchtigungen auch zu Sekundärschäden wie Personalmangel, wenn infolge von Schulschließungen mit fehlenden Betreuungsangeboten für Kinder, im Notfall ein Elternteil zu Hause bleiben muss.
- Lockdowns (Anm: und Panikmache) haben zu einer deutlichen Verschlechterung medizinischer Behandlungen geführt, was neben Akutfolgen wie etwa verzögerten Herzinfarktbehandlungen auch zu Langzeitschäden infolge verzögerter Krebsbehandlungen, Vorsorge-Untersuchungen, Kontrollen chronisch Kranker… geführt hat. Die Langzeitauswirkungen sind noch schwer abschätzbar.
- Soziale Distanzierungsmaßnahmen treffen vor allem vulnerabel Gruppen wie Geringverdiener, Menschen mit psychischen Problemen und Suchtkranke. So verhungerten beispielsweise in Indien Wanderarbeiter, die ihren Wohnort nicht mehr verlassen durften.
- Im Zuge der Lockdowns kam es auch zu einem erheblichen Anstieg von Kindesmissbrauch und häuslicher Gewalt. Das Ziel „Null Covid“ ist für die meisten Länder weder realistisch noch nachhaltig. Die kurz- und langfristigen negativen Auswirkungen der Maßnahmen auf die Gesundheit, einschließlich unnötiger Todesfälle, müssen neutral bewertet und gefährdete Bevölkerungsgruppen identifiziert werden.
(Anm: Das gerne verwendete Argument, diese Pandemie hätte uns vollkommen unvorbereitet getroffen, ist nicht sehr überzeugend angesichts der nationalen Pandemiepläne, die jedes Land haben sollte, sowie der regelmäßig durchgeführten internationalen Pandemie-Planspiele wie zuletzt „Event 201“ im Oktober 2019, indem eine Coronavirus-Pandemie durchgespielt wurde.)