Es gibt 2 Arten irreführender Behauptungen: Fehl- und Desinformationen. Letztere werden mit der Absicht der Täuschung erstellt. Ein rascher Anstieg von Fehl- und Desinformationen wird als Infodemie bezeichnet und wird heute laut Autoren allgemein als Bedrohung für die weltweiten Bemühungen zur Beendigung der Pandemie anerkannt.
Eine Studie identifizierte Politiker und andere prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als wichtige Quellen von Fehlinformationen und Desinformationen zu Covid-19. Eine beträchtliche Mehrheit (88 %) der falschen oder irreführenden Behauptungen fand sich auf Social-Media-Plattformen.
„Vor der nächsten Pandemie“ seit es laut Autoren wichtig, Wege zu finden, Fehl- und Desinformationen besser zu verhindern. Als effektiv wurden Faktenchecks, Kennzeichnung von Fehl- und Desinformationen und „Inhaltsmoderation“ (darunter verstehen die Autoren Entfernung oder Sperrung von Konten oder Inhalten) angesehen. „Und schließlich experimentieren Regierungen in der realen Welt mit rechtlichen Eingriffen“, wie es die Autoren formulieren. Dazu gehört etwa der Entzug der Berufszulassung für Ärzte, die falsche Informationen zu Impfungen oder Covid-19-Behandlungen verbreiten (Anm: Wer Fehlinformationen als solche deklariert und nach welchen Kriterien dies erfolgt, wird nicht erklärt. Ebenso wenig wird auf den schmalen Grad zwischen wissenschaftlichem Diskurs und Meinungsfreiheit auf der einen Seite und Zensur und Bestrafung „falscher Meinungen“ auf der anderen Seite eingegangen).
Die Autoren fordern weitere Studien zu Gegenmaßnahmen vor allem gegen Gruppen, die Fehl- und Desinformationen verbreiten und politischen und gesellschaftlichen Einfluss gewonnen haben, da sie in diesen Vereinigungen hohes Gefahrenpotential sehen. (Anm: Die im Text mehrmals verwendeten Formulierung wie „Wissenschaftsleugner“ oder „Impfgegner“ lässt auf eine gewisse Voreingenommenheit der Autoren schließen).