Retrospektive Beobachtungsstudie in Israel mit 124.500 Personen; Vergleich ungeimpfter genesener Personen mit 2-fach geimpften Personen (Pfizer) ohne Covid-19-Anamnese – adaptiert nach Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen. Als geimpft galt, wer bis 28.Februar 2021 die 2.Dosis erhalten hatte. Der Zeitpunkt der Erstinfektionen wurde entweder an den Impfzeitpunkt der Vergleichsgruppe angeglichen (Modell 1) oder zählte seit Pandemiebeginn (Modell 2). Analysezeitraum war 1.Juni bis 14.August 2021 (Delta-Variante).
In Modell 1 war das Risiko für eine SARS-CoV2-Infektion in der Impfstoff-Gruppe 13-mal höher als in der ungeimpften Genesenen-Gruppe. Bei symptomatischen Infektionen war das Risiko in der Impfstoff-Gruppe sogar 27-fach höher als in der ungeimpften Genesenen-Gruppe.
Auch in Modell 2 war das Erkrankungsrisiko in der Impfstoff-Gruppe signifikant höher (6-fach höher für Infektionen, 7-fach höher für symptomatische Infektionen), obwohl die Zeit nach Infektion deutlich länger war als die Zeit nach Impfung. In der Impfstoff-Gruppe zeigte sich ein rasches Nachlassen der Impfeffektivität mit Erreichen erheblicher Ausmaße bereits innerhalb von 4 Monaten. Sogar in einem Vergleich spät geimpfter Personen (März/April 2021) mit zuvor zu einem beliebigen Zeitpunkt infizierter ungeimpfter Personen war das Infektionsrisiko in der Impfstoff-Gruppe 4,6-mal höher bzw. bei symptomatischen Infektionen 6,7-mal (Anm: der Abstand zur Impfung betrug hier zwischen 1 und 5,5 Monate).
Im Modell 1 wurden 8 Covid-bedingte Krankenhausaufnahmen registriert – alle davon in der Impfstoff-Gruppe. Im Modell 2 gab es 1 hospitalisierungspflichtigen Covid-19-Fall in der Genesenen-Gruppe und 19 in der Impfstoff-Gruppe (Anm: der Analysezeitraum war Sommer 2021 – von der „Pandemie der Ungeimpften“ und der „durch Ungeimpfte überlasteten Spitäler“ wurde noch lange danach gesprochen). Covid-19-Todesfälle wurden im Analysezeitraum keine registriert.
(Anm: Teilnehmer mit Infektionen, die zwischen Anfang März und Ende Mai 2021 auftraten, wurden ausgeschlossen. Begründet wurde dieses Vorgehen mit der „90-Tage-Richtlinie“ der CDC, die besagt, dass 2 Infektionen nur dann als getrennte Ereignisse bewertet werden, wenn dazwischen mindestens 90 Tage liegen. Durch Anwendung dieser Regelung auch auf geimpfte Personen wurde die Impfeffektivität sogar noch beschönigt, da positive Virustests innerhalb von 90 Tagen nach Erkrankung sehr selten vorkommen, Durchbruchsinfektionen innerhalb von 3 Monaten nach Impfung jedoch keine Seltenheit sind).