Aufgrund der hohen Immunität in der Bevölkerung nach bereits durchgemachter SARS-CoV2-Infektion und/oder Impfung sowie der immer geringer werdenden Pathogenität des Virus untersuchten die Autoren die Frage, ob weitere Auffrischungsimpfungen noch sinnvoll sind. Die IFR (infection fatality rate) auf Bevölkerungsebene lag bei Omikron-Reinfektionen bei <0,05 – auch in der ungeimpften Population.
Je geringer die Gefahr durch ein Virus ist, desto sicherer müssen die dagegen verabreichten Impfstoffe sein. Gerade bei jungen Menschen wurden jedoch schon erhebliche Impfnebenwirkungen (Anm: bis zu Todesfällen) beschrieben und das Risiko steigt mit jeder verabreichten Dosis.
Für die natürliche Immunität belegten schon frühere Studien einen guten Schutz vor Reinfektionen und einen hohen und langanhaltenden Schutz vor schweren Verläufen und Tod. In Südafrika (mit hoher natürlicher Immunität und niedriger Impfquote) zeigte sich eine mild verlaufende Omikron-Welle; das Gegenteil galt für Australien (niedrige natürliche Immunität, hohe Impfquote, schwere Omikron-Welle).
Bezüglich Infektionsvermeidung schneiden die Covid-19-Impfstoffe laut Autoren „schlecht ab“ (Anm: Mehrere Studien belegen sogar signifikant höhere Infektionsraten bei geimpften Personen). Zur Vermeidung schwerer Covid-19-Verläufe und -Todesfälle durch die Impfungen gibt es ebenfalls keine belastbaren Belege.
Die Autoren plädierten nachdrücklich, von einer Empfehlung zur 4.Impfung für gesunde junge Menschen abzusehen. Trotzdem wurden vom österreichischen Impfgremium (NIG) im Herbst 2022 Impfempfehlungen „für alle die sich schützen wollen“ ab 12 Jahren ausgegeben. Zu der Zeit hatten Länder wie beispielsweise Dänemark die Covid-Impfungen für unter 18-Jährige bereits generell gestoppt und in Deutschland, Dänemark, Niederlande, UK, USA und Australien gab es im Herbst 2022 keine nationalen Empfehlungen für 4.Impfungen bei unter 50-Jährigen.
Die Kosten-Nutzenbilanz wiederholter SARS-CoV2-Impfungen scheint für einen Großteil der Bevölkerung negativ zu sein.
Die Bestellung unrealistisch hoher Mengen an Impfstoffen mit Abnahmeverpflichtung durch Behörden wird ebenso kritisiert wie die Intransparenz der Impfstoffverträge und der weiter bestehende Mangel an randomisierter Evidenz. Groß angelegte randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) zur Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe sind laut Autoren dringend erforderlich und könnten bereits in 3-6 Monaten wichtige Erkenntnisse liefern (Anm: diese Studien gibt es Ende 2023 immer noch nicht).