Retrospektive Test-Negativ-Fallkontrollanalyse an Proben, die vom 10. Dezember 2021 bis zum 1. Januar 2022 von Erwachsenen ab 18 Jahren mit symptomatischer COVID-ähnlicher Erkrankung bei Apothekentestungen gesammelt wurden (70.155 Proben – davon 23.391 positiv, 4.666 verschiedene Teststellen, durchschnittliches Alter 40 Jahre). Es wurde die Anzahl positiver Ergebnisse bei ungeimpften, 2x und 3x mit mRNA-Impfstoffen geimpften Erwachsenen verglichen und separat für Delta und Omikron-Infektionen ausgewiesen. Personen mit Immunschwäche wurden ausgeschlossen. Die Angaben beruhten auf Selbstauskunft.
Laut dieser Studie brachte eine 3.Impfung gegen Omikron einen leichten Vorteil bei symptomatischen Covid-Infektionen.
Ein sekundärer Endpunkt waren die CT-Werte der positiven Tests. Laut Autoren waren die CT-Werte bei 3x-Geimpften „signifikant höher“ als bei 2x-Geimpften (Anm: In absoluten Zahlen waren das CT-Wert-Differenzen von 1-3. Die CT-Werte sind stark abhängig von der Qualität der Probenentnahme, der Transportdauer und der Auswertung. Darüber hinaus sagen PCR-Tests nichts über das Vorhandensein replikationsfähiger Viren aus).
(Anm: Die ersten 14 Tage (!) nach 3. Impfung waren exkludiert und die mediane Zeit nach 3.Impfung betrug lediglich 1 Monat. Die Exklusion der ersten 14 Tage nach Boosterimpfung kann zweierlei bedeuten: 1) die Auffrischungs-Intervalle sind viel zu lange, wenn man beim Booster wieder „bei Null“ starten muss, oder 2) es wurde bewusst die Zeit mit erhöhtem Infektionsrisiko aus der Analyse der Impfeffektivität herausgenommen).
Interessant: 2-fach-geimpfte Menschen (Einschlusskriterium in dieser Studie mind. 6 Monate nach Impfung) schnitten bei symptomatischen Omikron-Infektionen schlechter ab als Ungeimpfte; dh. nach spätestens 6 Monaten bei Moderna und 3 Monaten bei Pfizer erhöhen die Impfungen das Infektionsrisiko. In dieser Studie wurden 3x-Geimpfte mit Ungeimpften und 3x-Geimpfte mit 2x-Geimpften verglichen. Der Vergleich 2x-geimpft versus ungeimpft wurde nur nebenbei im Text erwähnt und im Abstract und der Conclusio (Anm: wie man sieht aus gutem Grund) ausgelassen (Anm: Auch bei der 3.Impfung ist mit einem Nachlassen der Impfeffektivität zu rechnen. Eine Beobachtungszeit von durchschnittlich 1 Monat zur Bewertung der Sinnhaftigkeit einer Impfung ist unseriös – vor allem, wenn nach 2 Dosen mit zunehmendem Abstand zur Impfung bereits in mehreren Studien eine Zunahme der Infektionswahrscheinlichkeit festgestellt wurde). Die Autoren schlagen aufgrund der geringeren Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Omikron-Variante kürzere Impfintervalle und zusätzliche nicht-pharmakologische Maßnahmen vor (Anm: ein bisher einzigartiges Vorgehen nach einer „Schutzimpfung“).
(Anm: Allgemeine Infektionen mit Covid-ähnlichen Symptomen traten sowohl bei 2- als auch 3-fach geimpften Personen deutlich häufiger auf, als bei Ungeimpften, wobei der Anteil bei den 3-fach-Geimpften noch deutlich höher war, als nach 2 Impfungen – siehe Tab.1; negative Kontrollen, d.h. Menschen, die sich wegen „Covid-19-ähnlicher Symptome“ testen liessen aber SARS-CoV2 negativ waren. Es wurde bereits in zahlreichen Studien eine Schädigung des angeborenen und erworbenen Immunsystems thematisiert. Das Nebenergebnis dieser Studie ist zumindest ein weiteres Indiz in diese Richtung, dem man nachgehen sollte. Der Umstand wird aber in der Studie nicht einmal erwähnt).