Ein bisher gesunder 12-jähriger Bub wurde primär wegen starker Schmerzen im Bereich der rechten Flanke und des Oberschenkels in einer Notaufnahme vorstellig. Nach einem CT wurden die Diagnosen Nierensteine und Mesenterialadenitis (Anm: Entzündung der Lymphknoten im Bauchraum) gestellt. Die Schmerzen blieben bestehen und er entwickelte zusätzlich einen vesikulären Ausschlag im Bereich der Flanke und des Oberschenkels, Kopfschmerzen, Lichtscheu und Zuckungen. Nach Liquorpunktion wurde eine Zoster-Meningits diagnostiziert. Er hatte 11 Tage zuvor seine 1. Pfizer-Dosis erhalten. Eine Windpocken-Infektion ist nicht bekannt, der Patient wurde allerdings in der Kindheit gegen Varizellen geimpfte. Es ist daher von einer Reaktivierung des abgeschwächten Varizella-Impfvirus auszugehen. Der Zoster war an der Stelle aufgetreten, wo die Windpocken-Impfung verabreicht worden war.
Immunologische Tests zeigten keine vorbestehende Immunschwäche. Ein Multiplex-PCR-Test war auf Rhino-/Enteroviren positiv, was auf eine kürzlich zurückliegende Infektion hinweisen kann. Die Autoren spekulieren, ob diese Infektion die SARS-CoV2-Impfungs-induzierte Immundysregulation verstärkt haben könnte. Herpes-zoster-Fälle bei Kindern sind sehr selten (Anm: schwere Verläufe bei gesunden Kindern sind eine Rarität).
Der Patient erholte sich nach intravenöser virostatischer Therapie ohne Komplikationen.