MIS (Multisystem-Entzündungssyndrom) ist laut Autoren eine neue systemische entzündliche Erkrankung, die meist bei Kindern (MIS-C) und seltener bei Erwachsenen (MIS-A) typischerweise 3-6 Wochen nach einer Covid-19-Infektion auftritt. Bei Erwachsenen wurde bereits nachgewiesen, dass auch die SARS-CoV2-Impfungen MIS auslösen können (MIS-V,Anm: Was nicht verwunderlich sein sollte, da als Impfantigen ausgerechnet das Spike-Protein ausgewählt wurde, welches bei Covid-19 bereits frühzeitig als das pathogene Agens des SARS-CoV2-Virus identifiziert wurde).
Vorstellung eines 18-Jährigen, der 10 Woche nach der 2.Pfizer-Dosis Fieber bis 40°C entwickelte. Mehrere SARS-CoV2-Tests waren negativ. Er wurde bei Verdacht auf Lungenentzündung antibiotisch behandelt. Bei anhaltendem Fieber wurde er 14 Tage später stationär aufgenommen. Er erfüllte die Kriterien eines MIS: Fieber >3 Tage, Perikarderguss, erhöhte Entzündungs-, Herz- und Thrombosewerte (D-Dimer >35.000), positive SARS-CoV2-Antikörper. Da eine intravenöse antibiotische Therapie keine Besserung brachte, erhielt der Patient intravenös Immunglobuline. Die Therapie musste jedoch wegen hohem Fieber und Hypotonie abgebrochen werden. Er wurde an eine Spezialklinik transferiert, wo er mit Colchicin und Ibuprofen behandelt wurde.
Das MIS-V wurde erst nach 4 Monaten diagnostiziert. Es fanden sich Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs, Anm: Rezeptoren in der Zellmembran. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei Entzündungsprozessen, der gezielten Zellbewegung, dem Transport von Stoffen durch die Zellmembran sowie beim Zellwachstum und bei der Zelldifferenzierung. Sie sind darüber hinaus für die Wirkung von Hormonen, wie Adrenalin oder Glucagon sowie von Neurotransmittern wie Serotonin und Acetylcholin verantwortlich. Derzeit sind etwa 800 verschiedene GPCRs identifiziert. Bei vielen ist die Funktion noch unbekannt). Im aktuellen Fall waren Auto-Antikörper gegen Alpha- und Beta-adrenerge Rezeptoren, Muscarin-, Endothelin- und Angiotensin 1-Rezeptoren stark erhöht. Auto-Antikörper gegen GPCRs wurden auch bei MIS-C nach Covid-19-Infektion gefunden. Der Zusammenhang ist noch unklar.
Um die Hypothese der Autoantikörper-Freisetzung nach mRNA-Impfung zu überprüfen, untersuchten die Autoren einen 2.Fall eines 13-jährigen Mädchens mit vorbestehender Autoimmunerkrankung. Sie hatte einen Herzschrittmacher bei vermutlich autoimmunologisch bedingter Herzrhythmus-Störung sowie eine Hashimoto-Thyreoiditis (Anm: eine Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse) in der Vorgeschichte. Sie hatte vorbestehende Auto-Antikörper gegen TPO (Schilddrüsen-Peroxidase) und verschiedene GPCRs. Nach der 1. Pfizer-Impfung stiegen die TPO-Auto-Antikörper nur leicht, die Auto-Antikörper gegen GPCRs deutlich an (sehr stark Anti-Beta1), nach der 2.Dosis stiegen nur die TPO-Auto-Antikörper. Bei TSH-Anstieg musste die Schilddrüsenhormon-Substitution nach Impfung erhöht werden. Interessant war, dass die Schrittmacher-Stimulations-Frequenz im Vorhof von 8,7% vor der Impfung auf 10,5% nach der 1.Dosis und 19,4% nach der 2.Dosis anstieg und die Ventrikel-Stimulation von <0,1% auf 0,2%, was auf eine AV-Blockierung hinweisen kann. Das Mädchen hatte keine MIS-C-Symptome. Insgesamt zeigte sich damit eine deutliche Verschlechterung ihrer vorbestehenden Autoimmunerkrankungen (Herzrhythmus-Störung sowie Schilddrüsen-Erkrankung) nach Pfizer-Impfung.
In Zusammenschau der Daten vermuten die Autoren das Spike-Protein als Auslöser der Autoimmunreaktionen.
Aufgrund des sehr geringen Risikos durch Covid-19 bei Kindern ist eine Sensibilisierung, vor allem der Ärzte, für gefährliche Impf-Nebenwirkungen sehr wichtig (auch um frühzeitig spezifische Therapien einleiten zu können) und eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse der SARS-CoV2-Impfungen bei Kindern erforderlich. Die Behauptung, SARS-CoV2-Impfungen schützen vor MIS-C, ist laut Autoren falsch. Weiterführende Untersuchungen zur Induktion von Autoantikörpern gegen GPCRs nach diesen Impfungen sind dringend erforderlich.