Vorstellung einer 63-jährigen, bisher gesunden Patientin aufgrund von Atemnot, Gesichts- und Beinödemen. Am Tag nach der 1. Pfizer-Dosis war es bereits zu beidseitigen Beinödemen gekommen, die von selbst wieder sistierten. Am Tag nach der 2.Dosis traten sie erneut auf, zusätzlich entwickelte sich einen zunehmende Belastungsdyspnoe und schließlich auch eine Gesichtsschwellung. Im Herzultraschall zeigte sich eine schwere pulmonale Hypertension, im Herzkatheter ein erhöhter Pulmonalarteriendruck. Im CT-Thorax fanden sich keine eindeutigen Thromben, auch in den Beinen war kein Thrombus nachweisbar. Eine Ventilations-Perfusionsszintigrafie war ebenfalls unauffällig. Laborchemisch zeigte sich kein Hinweis auf eine Kollagenose. Aufgrund des deutlich erhöhten D-Dimers erhielt die Patientin eine intravenöse Heparintherapie, gefolgt von einer oralen Antikoagulation, was zu einer raschen Symptombesserung und Rückgang des pulmonalarteriellen Druckes führte.
Die meisten Fälle von pulmonaler Hypertension nach Covid-19-Impfung waren auf Makrothromben zurückzuführen. In diesem Fall vermuten die Autoren mikrovaskuläre Thromben, eine Komplikation, die auch im Rahmen von Covid-19-Erkrankungen beschrieben wurde, da das Spike-Protein (Anm: sowohl bei Erkrankung als auch nach Impfung) zu einer Schädigung der Endothelzellen führen kann. Erschwerend kann es auch zur Bildung von antiidiotypischen Antikörpern (Anm: Antikörper gegen die Spike-Antikörper) kommen, ein Effekt, der vermutlich durch wiederholte Impfungen verstärkt werden kann.