Eine 33-jährige adipöse Frau erhielt im April 2021 eine Dosis des Covid-19-Impfstoffes von Jannsen und galt damit als „vollimmunisiert“. Im September 2021 wurde sie bei Symptomen eines Atemwegsinfektes positiv auf Covid-19 getestet. Am Folgetag klagte sie über beidseitige Wadenschmerzen, Atemnot und Fieber. Nach Ausschluss einer Thrombose wurde sie mit unauffälligem Labor nach Hause geschickt. Am nächsten Tag wurde sie im septischen Schock in die Notaufnahme eingeliefert. Bei Hinweis auf Kompartmentsyndrom wurde eine OP (Faziotomie) vorbereitet. Am Weg in den OP verschlechterte sich ihr Zustand rapide – sie musste Not-Intubiert werden und benötigte Kreislaufunterstützung. Danach wurden eine beidseitige Faziotomie und folgend mehrere OPs zur Entfernung nekrotischer Muskulatur durchgeführt. Histologisch zeigte sich eine akute Myositis. Nach langer Rehabilitationszeit ist die Patientin weiterhin nur mit Gehstock und Orthese eingeschränkt mobil. Die Abschluss-Diagnose lautete akute Covid-19-Myositis.
(Anm: Der Einfluss der vorangegangenen Impfung wurde nicht hinterfragt; die Autoren weisen sogar noch darauf hin, dass sich Ärzte der „unzähligen Erscheinungsformen“ von Covid-19 „unabhängig vom Impfstatus“ bewusst sein müssen. Eine Myositis kann unter anderem durch direkte Invasion von Viren in Muskelzellen oder durch Autoimmunprozesse entstehen. Dass diese Prozesse auch durch das Spike-Protein und/oder die Nanopartikel der Impfung möglich sind und der Zweitkontakt mit SARS-CoV2 schließlich nur zum Ausbruch der Erkrankung geführt hat – ähnlich einer 2.Impfung – ist den Autoren leider keine Überlegung wert. Auch ein mögliches ADE bei schwerem Covid-19-Verlauf wurde differenzialdiagnotisch nicht bedacht).