Untersuchung der Myokarditis- und Perikarditis-Inzidenz in 40 Krankenhäusern in den USA. Es wurden die monatlichen Erstdiagnosen im Zeitraum Jänner 2019 bis Jänner 2021 (vor Impfbeginn aber inklusive dem 1. Jahr der Covid-19-Pandemie!) mit dem Zeitraum Februar bis Mai 2021 verglichen. Während sich in der Pandemiephase kein Anstieg der Peri/Myokarditisfälle zeigte, fiel ein deutlicher Anstieg 2021 auf (die mittlere Anzahl der Myokarditisfälle pro Monat stieg von 16,9 auf 27,3; bei Perikarditis von 49,1 auf 78,8 – siehe dazu Tabellen im Anhang). Die Myokarditis-Inzidenz wird mit 1/100.000 Impf-Dosen bzw. bei Perikarditis von 1,8/100.000 Impfdosen angegeben (Anm: Diese Zahlen beziehen sich allerdings auf die Gesamtbevölkerung. Wie andere Studien gezeigt haben, ist das Risiko einer Impf-induzierten Myokarditis bei jungen Männern wesentlich höher. Das alters- und geschlechtsadaptierte Risiko wird leider nicht berücksichtigt, was vor allem bei den Myokarditiden, die vor allem männliche Jugendliche und junge Männer betreffen, sehr relevant wäre).
Bei den Myokarditis-Fällen lag das Medianalter bei 36 Jahren, bei Perikarditis bei 59 Jahren. Es wurden keine Todesfälle registriert. Bei der letzten verfügbaren Kontrolle (im Schnitt nach 24 bzw. 28 Tagen) war jedoch ein Großteil der Patienten noch nicht beschwerdefrei.
Während die Myokarditis bereits kurz nach Impfung auftrat (median nach 3,5 Tagen), entwickelte sich die Perikarditis langsamer (median nach 20 Tagen).
(Anm: Der in der Discussion erwähnte selbstlimitierende Charakter der beiden Erkrankungen ist eine verharmlosende Darstellung, da bei vielen Impf-Myokarditisfällen zwar eine rasche Besserung und Krankenhausentlassung beschrieben wird, es zeigt sich aber auch bei vielen ein LGE im Herz-MRT, was ein Hinweis auf eine Narbenbildung im Herzgewebe ist und damit ein prognostisch ungünstiger Parameter für spätere – ev. tödliche – Herzrhythmusstörungen und/oder Herzschwäche).
(Anm: Angesichts der oft sehr unspezifischen Klinik einer Myo- oder Perikarditis, sowie der bekannten Untermelderate möglicher Impfkomplikationen, muss von einer deutlichen Untererfassung ausgegangen werden. Die Autoren erwähnen dies selbst in ihren Studienlimitationen.)