Alle Patienten waren männlich, 45% waren jünger als 19 Jahre. 3 Fälle traten nach der 1.Dosis auf, der Rest nach der 2.Dosis. Die Fälle traten zwischen 1 und 7 Tage nach Impfung auf. Bei 69% der Patienten wurde ein Herz-MRT durchgeführt – dabei zeigte sich bei allen ein LGE (Anm: late gadolinium enhancement, ein Hinweis auf eine potenziell irreversible Herzmuskelschädigung und ein schlechter prognostischer Parameter).
Die Autoren „spekulieren über einen möglichen kausalen Zusammenhang mit der mRNA-Impfung“. Die Ursachen sind bisher noch unklar. Sie beurteilen alle Fälle als mild (Anm: trotz Vorliegen eines LGE) und attestieren der Impfung ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis (Anm: auch für Kinder – obwohl der Impfstoff in den USA „erst“ am 10.Mai 2021 eine Notzulassung für 12-15-Jährige erhielt). Ein 21-jähriger Patient benötigte eine mechanische Kreislaufunterstützung sowie Katecholamine.
Anm: Die in der Literatur veröffentlichten Fälle lassen keinen Rückschluss auf die tatsächliche Häufigkeit einer Erkrankung zu, da nur ein Bruchteil der Fälle veröffentlicht wird.
Zur Häufigkeit von Perimyokarditis nach SARS-CoV2-Impfung zitieren die Autoren verschiedene Meldesysteme und Studien (Anm: Gesamtangaben ohne Geschlechts- oder Altersberücksichtigung sind aufgrund der bereits gut dokumentierten Risikogruppe junger Männer irreführend). Nach Daten des israelischen Gesundheitsministeriums entwickelt 1 von 3000 bis 6000 Männern zwischen 16 und 24 Jahren nach mRNA-Impfung eine Perimyokarditis. Das entspricht einer Risikoerhöhung um das 5- bis 25-fache. Bei passiven Meldesystemen ist die hohe Untererfassungsrate zu berücksichtigen. Myokarditiden können auch oligo- oder asymptomatisch verlaufen aber trotzdem Narben im Herzmuskel hinterlassen. Neuere Studien lassen auf eine hohe Dunkelziffer nach mRNA-Impfung schließen. Auch die Autoren weisen darauf hin, dass die langfristigen Auswirkungen der Impf-Myokarditiden noch unbekannt sind und weitere Studien erfordern. Trotzdem betonen sie auch in der Conclusio das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis für alle.