1) 39-jähriger Mann mit behandelter Hypertonie in der Vorgeschichte: Unmittelbar nach der 2.Moderna-Dosis kam es zu hohem Fieber, grippeähnlichen Symptomen und Makrohämaturie (Anm: Blut im Harn). Im Labor zeigte sich ein akutes Nierenversagen, eine Nierenbiopsie ergab eine schwere IgA-Nephritis. Der Patient erhielt hochdosiert Kortison sowie Cyclophosphamid (Anm: ein Immunsuppressivum). Ob es zu einer Remission kam, ist nicht beschrieben.
2) Bisher gesunder 81-jähriger Mann mit grippeähnlichen Symptomen nach der 1.Moderna-Dosis und Verschlimmerung nach der 2.Dosis mit zusätzlich akutem Nierenversagen, Proteinurie und positiven ANCA (Anm: Autoantikörper). Eine Nierenbiopsie ergab eine schwere halbmondförmige Glomerulonephritis mit Kapillarnekrose und Vaskulitis in den Nierengefäßwänden. Der Patient erhielt hochdosiert Kortison und Cyclophosphamid sowie eine Plasmapherese. In einer Computertomographie der Lungen zeigten sich beidseitige nekrotische Massen des Lungenparenchyms und leichte Pleuraergüsse ohne Anzeichen eines Tumors oder einer Lymphadenopathie (Anm: Dieser Befund wird nur nebenbei erwähnt und nicht weiter beschrieben). Auch bei diesem Fall wird eine Verbesserung, jedoch keine Remission beschrieben; der weitere Verlauf ist unbekannt.
Laut Autoren deutet das Auftreten einer akuten Niereninsuffizienz zusammen mit schweren systemischen Symptomen kurz nach Moderna-Impfung stark auf einen kausalen Zusammenhang hin. Der genaue Mechanismus „muss noch geklärt werden“. Die Autoren empfehlen bei langwierigen systemischen Reaktionen, neu aufgetretener Makrohämaturie oder Verschlechterung der Nierenfunktion nach mRNA-Impfung eine Vaskulitis-Abklärung.