Vorstellung einer 84-jährigen Japanerin mit Genitalnekrose seit 3 Tagen. 26 Tage vor Aufnahme hatte sie ihre 1. Pfizer-Impfung erhalten. 9 Tage später entwickelte sie zunehmende Schmerzen im Genitalbereich. Sie verneinte jegliches Trauma oder andere Auslöser. Aus der Vorgeschichte ist lediglich eine tiefe Venenthrombose nach einer orthopädischen Operation bekannt, weshalb die Patientin seit 3 Jahre unter oraler Antikoagulation stand. Andere Risikofaktoren für Thrombosen waren nicht bekannt. Gerinnungsprofil, Thrombophilie-Screening und Autoantikörper-Tests waren unauffällig.
Bei Aufnahme war die Patientin subfebril. Es zeigte sich eine ausgedehnte Nekrose im Genitalbereich. In der CT-Angiographie fand sich kein Hinweis auf eine Thrombose. Eine Hautbiopsie ergab eine Epidermisnekrose, entzündliche Infiltrate in der Dermis und thrombotische Verschlüsse dermaler Gefässe. Die Patientin erhielt eine antibiotische Therapie und lokale Wundversorgung. Sie wurde nach 1 Monat nach Hause entlassen. Bei einer Nachkontrolle 1 Monat später zeigte sich eine fast vollständige Epithelialisierung.
Es gibt bereits einige Berichte von Thrombosen an ungewöhlichen Stellen nach allen SARS-CoV2-Impfstoffen. Das kurze Zeitintervall zwischen Impfung und Symptombeginn könnte laut Autoren auf einen kausalen Zusammenhang hinweisen. Eine Thrombose-Entstehung unter laufender oraler Antikoagulation ist eher ungewöhnlich.