Im März 2020 zeigte sich in österreichischen Herzkatheter-Zentren ein fast 40%-iger Rückgang der Patientenaufnahmen wegen Herzinfarkt (ACS). Diese Reduktion war unerwartet stark und besorgniserregend, da eine fehlende oder verzögerte Herzinfarktbehandlung Morbidität und Mortalität erheblich steigern können. Als Ursachen nennen die Autoren die strikten Anweisungen an die Bevölkerung zu Hause zu bleiben, Angst vor Ansteckung in medizinischen Einrichtungen und Fehldeutung der Herzinfarkt-Symptome als Zeichen einer akuten Atemwegsinfektion. Bei ca. 1000 ACS-Fällen/Monat in Österreich, muss man von etwa 275 Fällen von unbehandeltem ACS allein im März 2020 ausgehen. Bei einer durchschnittlichen Letalität von ca. 40% bei unbehandeltem ASC ergibt das rechnerisch etwa 110 vermeidbare Herz-Todesfälle durch fehlende Behandlung im März 2020. Die offizielle Zahl der Covid-19-Todesfälle in Österreich lag in diesem Zeitraum bei 86. (Anm: vermeidbare Todesfälle durch andere Erkrankungen wie z.B. Schlaganfälle oder Diabetes sind hier noch gar nicht eingerechnet). Das Ausmaß der Kollateralschäden ist alarmierend.
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