Prospektive Multicenter-Studie: Es wurden insgesamt 548 Kinder und 717 Erwachsene aus 328 Haushalten untersucht, von denen mindestens ein Mitglied eine frühere, im Labor bestätigte SARS-CoV2-Infektion hatte. Die serologischen Reaktionen wurden nach 3-4 Monaten und 11-12 Monaten bewertet (Multiplex-Immunoassay für 23 Antigene menschlicher Coronaviren, darunter SARS-CoV2 und seine besorgniserregenden Varianten sowie 3 kommerzielle SARS-CoV2-Antikörper-Tests). Weiters wurden bei einer Untergruppe Neutralisierungs-Tests mit der Deltavariante durchgeführt, welche vor allem bei Kindern nach einer Infektion mit dem Wildtyp auf einen langfristigen Schutz auch vor Virusvarianten schliessen lassen.
Kinder entwickeln trotz eines mehrheitlich sehr milden oder sogar symptomfreien Verlaufs eine sehr wirksame und anhaltende Immunabwehr gegen SARS-CoV2. Sie entwickelten deutlich höhere neutralisierende Antikörper-Titer als Erwachsene. Darüber hinaus infizieren sich Kinder signifikant seltener mit SARS-CoV2 als Erwachsene (34% versus 58%). Keines der infizierten Kinder musste im Krankenhaus behandelt werden (und auch lediglich 3,6% der Erwachsenen).
Dieser starke und anhaltende Immunschutz nach einer SARS-CoV2-Infektion könnte laut Autoren eine Rolle bei der Entwicklung von Impfstrategien für Kinder spielen.
https://www.nature.com/articles/s41467-021-27595-9
(Anm: Die Studie wurde vom Land Baden-Württemberg initiiert und finanziert und von Wissenschaftlern der Universitätskliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm durchgeführt, welche im Juli 2021 auch eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen herausgaben. Die Ergebnisse sollten als auch der Politik bekannt gewesen sein. Trotzdem wurden Kinderimpfungen unabhängig von deren Infektionsstatus forciert).