Untersucht wurde die Covid-19-Sterblichkeit bei Menschen unter 65-Jahre allgemein, für gesunde Menschen dieser Altersgruppe, für Menschen ab 65 und für die Altersgruppe ab 85 Jahre, um das Gefährdungspotential durch Covid-19 für die Allgemeinbevölkerung abzuschätzen. In die Analyse eingeschlossen waren 11 europäische Staaten, 13 US-Bundesstaaten, Kanada, Mexiko und Indien. In Europa (außer Irland) und Kanada ereigneten sich 50-80% der Covid-19 Todesfälle bei Personen über 80 Jahre und ein hoher Anteil in Pflegeheimen. Das mediane Sterbealter bei COVID-19 entspricht tendenziell der Lebenserwartung der Bevölkerung an den jeweiligen Standorten oder ist etwas niedriger. (Anm: in Mexiko liegt der Anteil der über-65-Jährigen bei ca. 8%, in Indien bei ca. 7% – im Vergleich dazu in Europa bei 21%, was den höheren prozentuellen Anteil der Jüngeren in Mexiko und Indien bei den Covid-Todesfällen erklärt. Die Lebenserwartung in Indien ist ca. 15 Jahre niedriger als in der Schweiz).
In Europa und Kanada schwankte das absolute Covid-19 Sterberisiko bei Personen unter 65 Jahren zwischen 0,001% in Deutschland und 0,086% in Großbritannien, was (mit Ausnahme von GB) dem Sterberisiko einer täglichen Autofahrt zwischen 6 und 130km im Untersuchungszeitraum entspricht. In den untersuchten US-Bundesstaaten lag das Covid-19 Sterberisiko zwischen 0,029% und 0,035% und in Mexiko bei 0,096% (Anm: In Mexiko sind etwa 75% der Bevölkerung übergewichtig, in den USA etwa 68% – ein bekannte Risikofaktor bei Covid-19. Die unterschiedlichen Sterbezahlen spiegeln außerdem die Qualität der Gesundheitssysteme und den sozioökonomischen Status der Bevölkerung wider. Offiziell wurde mit der IFR = Infection-Fatality-Rate gearbeitet, die aufgrund der anfangs niedrigen Testrate und der vielen asymptomatischen Verläufe deutlich zu hoch war, aber die Angst der Bevölkerung schürte. Die Zählweise „an und mit Covid verstorben“ erhöhte die offiziellen Covid-19-Todeszahlen noch weiter).
In den europäischen Ländern, in denen dazu Daten erhoben wurden, waren bei 98 bis 99% der Covid-19-Todesfälle bei unter-65-jährigen Vorerkrankungen bekannt (Anm: wobei nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und Lungenerkrankungen gezählt wurden und nicht z.B. Adipositas). In vielen Ländern wurde auch nicht zwischen „an und mit Covid verstorben“ unterschieden (Anm: was die Covid-Sterblichkeit noch weiter senkt).
In der Conclusio schreibt der Autor: „Bei Menschen unter 65 Jahren ist das Risiko, an Covid-19 zu sterben, selbst in Pandemie-Epizentren sehr gering, und Todesfälle bei Menschen unter 65 Jahren ohne zugrunde liegende prädisponierende Erkrankungen sind bemerkenswert selten.“ Man sollte zukünftig den Fokus auf den Schutz von Hochrisikopatienten richten und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung beruhigen, dass ihr Risiko sehr gering ist. Generelle restriktive Maßnahmen können zu massiven Folgeschäden führen. Wiederholte Tests des Personals in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen könnten die Zahl der Todesfälle drastisch senken (Anm: Trotz dieser früh vorliegenden Erkenntnisse wurden in Österreich lange Lockdowns für die Gesamtbevölkerung und Schulschließungen durchgeführt, während der Schutz der vulnerablen Gruppen vernachlässigt wurde. So wurden etwa erst ab November 2020 verpflichtende Mitarbeitertestungen im Gesundheitssystem eingeführt – und auch dann anfangs mit der Einschränkung: „Wenn die Ressourcen verfügbar sind.“).