Eine Analyse der Daten des unter Quarantäne gestellte Kreuzfahrtschiffes Diamond-Princess in Japan ermöglichte eine genaue Erfassung symptomatischer und asymptomatischer Infektionen und damit der CFR (Fallsterblichkeitsrate, Anm: Sterblichkeit aller bestätigten Fälle; ein hoher Prozentsatz nicht erkannter „Fälle“ führt zu einer falsch hohen CFR) und der IFR (Infektionssterblichkeit, Anm: Sterblichkeit unter allen Infizierten – d.h. symptomatisch und asymptomatisch; die Zahl wird umso genauer, je exakter die Zahl der Gesamtinfektionen gemessen wird. Zu Beginn der Pandemie wurde die IFR deutlich zu hoch angegeben, da die vielen asymptomatischen „Fälle“ nicht berücksichtigt worden waren).
Am 1. Februar 2020 war ein Passagier positiv auf SARS-CoV2 getestet worden. Er hatte das Schiff nach einem 6-tägigen Aufenthalt bereits am 25.Jänner 2020 verlassen. Das Schiff wurde daraufhin unter Quarantäne gestellt und die insgesamt 3.711 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden regelmäßigen Tests unterzogen. Bis 20. Februar traten 619 bestätigte SARS-CoV2-Infektionen auf (17%), davon waren 51% asymptomatisch (berücksichtigt man die Daten bis 5.März waren es insgesamt 696 Infektionen). Insgesamt kam es zu 7 Todesfällen (3 in der Altersgruppe 70-79 Jahre und 4 bei 80-89-Jährigen; Anm: ob die Todesursache tatsächlich Covid-19 war, geht aus den Daten nicht hervor).
Die IFR lag insgesamt bei 1,3% (ab 70 Jahren 6,4%). Berücksichtigt man die Altersstrukur an Bord des Kreuzfahrtschiffes (durchschnittliches Alter 58 Jahre), gehen die Autoren von einer IFR in der Gesamtbevölkerung (Anm: in diesem Fall China) von 0,6% aus.