Die OEGIT (Präsident: Prof. Dr. Thalhammer) veröffentlichte im November 2020 eine Stellungnahme zu SARS-CoV2-Testungen, in der sie klar darlegten, dass das „unsystematische, unreflektierte, großflächige Testen“ weder eine geeignete Maßnahme zum Pandemie-Monitoring noch zur Pandemie-Eindämmung ist, da ein positiver SARS-CoV2-Test bei einer symptomlosen Person kein Infektions-Nachweis ist und auch nichts über die Infektiosität einer Person aussagt (ev. nur Virus-Bruchstücke nach erfolgreicher Virusabwehr). Es wird auch explizit davon abgeraten, genesene Personen „in den Monaten“ nach der Infektion zu testen.
Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit für falsch positive Ergebnisse in einer Kohorte mit überwiegend gesunden Personen (niedrige Vortestwahrscheinlichkeit) sehr hoch.
Ungezielte Massentestungen führen überdies zu einer Überlastung der vorhandenen Testkapazitäten, was die Identifizierung wirklich erkrankter Personen verzögert und schließlich kann ein negativer Test auch ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln (Momentaufnahme, falsch negative Ergebnisse – Anm: v.a. bei Antigen-Tests).
Statt ungezielter Massentestungen empfehlen sie gezielte Testungen von Personen mit entsprechenden Symptomen, engen Kontaktpersonen von bestätigt Covid-19-Erkrankten bzw. „situationsbedingt“ in besonders vulnerablen Bereichen wie Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen.
Zur Infektionsprophylaxe schlagen Maßnahmen wie Husten- und Nies-Etikette, Händehygiene und Abstandhalten vor (Anm: Dinge, die bisher beim Umgang mit Personen mit Atemwegsinfekten selbständig von den Menschen eingehalten wurden), sowie „Allgemein-Masken in bestimmten Situationen“.
(Anm: Österreich war während der Pandemie „Test-Weltmeister“. Laut Rechnungshofbericht kosteten die Tests bis Ende 2022 „mindestens 5,2 Mrd. Euro“).