Retrospektive Beobachtungsstudie zur Beurteilung der IFR (Infektions-Sterblichkeitsrate; Anzahl der Sterbefälle unter allen positiv getesteten Menschen) und CFR (Fall-Sterblichkeitsrate; Sterblichkeit klinisch erkrankter Menschen) von Februar 2020 bis Mai 2023 in Österreich. Österreich wurde ausgewählt, da es die höchste Testrate aller Nicht-Inselstaaten weltweit hatte. Seroprävalenz-Studien (Anm: Antikörper-Untersuchungen) in verschiedenen Ländern hatten gezeigt, dass ein Großteil der SARS-CoV2-Infektionen nicht diagnostiziert wurden (Anm: wodurch die Gefährlichkeit des Virus massiv überschätzt wurde – Abbildung 1 zeigt dies sehr anschaulich für das Jahr 2020. Dieser Fehler kommt auch bei den harmlosen Varianten ab Omikron zum Tragen, da die Zahl der Testungen massiv sank. Ein weiterer Faktor, der zu einer Überschätzung der Gefährlichkeit führte, war die Zählweise „an und mit“ Corona verstorben). Die Ergebnisse wurden nach Alter, Geschlecht, Pflegeheimaufenthalt, Zeitpunkt, Virusvariante und Immunitätsstatus (genesen und/oder geimpft) unterteilt.
Die Gesamt-CFR während der Untersuchungsperiode lag bei 0,31%, wobei sich eine starke Varianten-Abhängigkeit mit sukzessiver Abnahme der Letalität zeigte (CFR der „Wuhan-Variante“: 2,05%, bereits bei Alpha 0,87%, bei Omikron BA.1: 0,08%; Anm: bei einer CFR von gesamt 0,08% wurde in Österreich die allgemeine Impfpflicht beschlossen). Berücksichtigt man alle positiven Fälle (IFR) liegen diese Werte noch deutlich niedriger – Gesamt-IFR über alle Varianten und Altersstufen 0,16% und ohne Berücksichtigung der Pflegeheim-Bewohner 0,12%). Es wurde die bekannt starke Altersabhängigkeit der Letalität bestätigt. Das mediane Alter aller Covid-19-Todesfälle lag bei 83 Jahren (Anm: d.h. über der statistischen Lebenserwartung). Allein auf Pflegheimbewohner entfielen fast 1/3 aller Covid-19-Todesfälle – obwohl in dieser Gruppe nur 1,22% der bestätigten Infektionen auftraten. Bei unter-60-Jährigen lag die CFR bei 0,04%, bei 20-39-Jährigen bei 0,004% und bei unter-20-Jährigen bei 0,001%.
Die geringste Gesamt-Mortalität hatten Genesene ohne vorherige SARS-CoV2-Impfung (CFR 0,03%), die höchste die nicht-immune-Gruppe (keine Vorinfektion und keine Impfung, CFR 0,38%; Anm: wobei sich in der Altersgruppe unter 75 Jahre kein signifikanter Benefit der Impfung zeigte – siehe Abb. 2c. In Tab.3 zeigt sich bei den Varianten Alpha bis BA.1 sogar ein schlechteres Abschneiden der geimpften versus der nicht-immunen Gruppe mit einer deutlich höheren Covid-Sterblichkeit bei Geimpften Anfang 2021: CFR bei „nur-Geimpften“ 2,16% bei hybrider Immunität 3,08%, in der nicht-immunen Gruppe 0,81% und bei den ungeimpften Genesenen 0,56%. Laut Autoren könnte das an der Impf-Priorisierung alter Menschen liegen. In der 1.Impfwelle wurde allerdings auch ein großer Teil der Mitarbeiter im Gesundheitssystem geimpft und die Autoren beschreiben wenige Sätze später selbst den „healthy-vaccine-Bias“, dh. dass bei Menschen mit nur mehr kurzer Lebenserwartung – zumindest zu Beginn – eher von einer Impfung abgesehen wurde). Die CFR bei Geimpften lag insgesamt bei 0,16%.
Von allen dokumentierten Infektionen traten 52,5% bei bereits geimpften Personen auf (Anm: obwohl das Jahr 2020 ohne Impfmöglichkeit mitgerechnet wurde), 5,1% bei bereits genesenen nicht-Geimpften und 9,2% bei Personen mit „hybrider Immunität“ (Impfung + Erkrankung; Anm: diese Zahlen belegen wieder einmal, dass bereits genesene Personen sehr gut geschützt waren und jeder staatliche Druck für zusätzliche Impfungen wissenschaftlich nicht begründbar war).
Zu ähnlichen Ergebnissen kam z.B. diese Studie bereits im Juli 2020.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1876034125000474