Es wir öffentlich kommuniziert, dass hohe COVID-19-Impfraten die Übertragung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung durch die Verringerung der Anzahl möglicher Übertragungsquellen reduzieren und somit die Krankheitslast durch COVID-19 verringern. Neuere Daten deuten jedoch darauf hin, dass es keinen signifikanten Unterschied der Infektiosität geimpfter und ungeimpfter Personen gibt (d.h. keine Reduktion der Infektionen oder der Virusverbreitung nach Impfung). Das zeigte sich sowohl bei klinischen Fällen als auch bei der maximalen Viruslast.
In England waren bereits im Oktober 2021 fast 90% der Covid-Fälle “vollimmunisiert” (Impfquote ca. 70%). Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stufte vier der fünf Bezirke mit dem höchsten Anteil vollständig geimpfter Bevölkerung (99,9–84,3 %) als Bezirke mit „hoher“ Übertragungsrate ein.
Diese Ergebnisse bestätigen die zunehmende Bedeutung „vollständig immunisierter“ Menschen auf die Virusverbreitung. Im Abstract schreiben die Autoren: „Viele Entscheidungsträger gehen davon aus, dass Geimpfte als Übertragungsquelle ausgeschlossen werden können. Es erscheint grob fahrlässig, die geimpfte Bevölkerung bei Entscheidungen über Maßnahmen zur öffentlichen Gesundheitskontrolle als mögliche und relevante Übertragungsquelle zu ignorieren.“
https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(21)00258-1/fulltext