Die Autoren erhoben retrospektiv Falldaten zu neu-aufgetretenen Leberschäden nach SARS-CoV2-Impfung (von Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca) aus 18 Ländern mit insgesamt 87 Patienten. Die Leberschäden wurden im Median 15 Tage nach der Impfung diagnostiziert. Das mediane Alter der Patienten betrug 48 Jahre. 57% wiesen Zeichen einer immunvermittelten Hepatitis auf. In einem Fall kam es zu einem fulminanten Leberversagen mit Lebertransplantation; insgesamt war die Prognose laut Autoren jedoch günstig. Bei 44 Patienten wurde eine Leberbiopsie durchgeführt, die bei 3 Fällen eine fortgeschrittene Fibrose und bei 1 Fall eine Zirrhose zeigte. Am Ende der Nachbeobachtungszeit benötigten 39% der Patienten noch Immunsuppressiva. In 3 Fällen erlitten die Patienten nach der 1.Dosis einen leichten und nach der 2.Dosis einen schweren Leberschaden. Bei 2 Patienten trat nach Wechsel des Impfstoffes bei der 2.Dosis kein Leberschaden auf. Bei den restlichen Fällen gibt es keine Informationen, ob neuerliche Impfungen erfolgten.
Als möglichen Pathomechanismus nennen die Autoren eine Aktivierung des Interferon-Signalweges mit Entwicklung von Autoimmunreaktionen.
Aufgrund des Studiendesigns sind Rückschlüsse über die Häufigkeit von Impfstoff-bedingten Leberschäden nicht möglich. Auch Aussagen über den Langzeitverlauf können nicht getroffen werden. Zusammenfassend liefert diese Fallserie laut Autoren Hinweise auf das hepatotoxische Potenzial der SARS-CoV2-Impfstoffe.