In Studien sowie in der Praxis hatte sich gezeigt, dass manche Patienten nach der 1. SARS-CoV2-Dosis teilweise schwere allergische Reaktionen entwickelten, die 2.Dosis dann jedoch wider Erwarten problemlos vertragen hatten. Die Autoren dieser Studie stellen daher die These auf, dass nicht alle Impfstoff-Fläschchen gleich sind und dass möglicherweise Qualitätsprobleme bei einzelnen Fläschchen für die unterschiedlichen Nebenwirkungen verantwortlich sein könnten.
Das derzeitige Qualitätskontroll-System (Stichproben aus einzelnen Chargen unter der Annahme, dass alle Produkte einer Charge gleich sind) ist nicht gut genug, um Qualitätsprobleme bei einzelnen Fläschchen entdecken zu können – außer diese sind mit bloßem Auge sichtbar und werden vom Verabreicher erkannt. Qualitätsprobleme einzelner Fläschchen oder Chargen können beispielsweise während der Herstellung, Abfüllung oder Endverarbeitung des Produktes auftreten, beim Transport (Kühlkette!), der Lagerung oder der Zubereitung der spritzfertigen Lösung.
Es wäre laut Autoren wichtig, Impfstoffe, nach deren Verabreichung es zu unmittelbaren Nebenwirkungen kam, auf ihre Qualität zu untersuchen.
Zur Verbesserung der allgemeinen Impfstoff-Sicherheit stellen sie eine neue und einfache Prüftechnologie vor – die Wasser-Protonen-Kernspin-Resonanz (w-NMR). Die Geräte arbeiten ähnlich wie ein MRT, sind aber kompakt, kostengünstig, einfach und rasch zu bedienen. Mit diesem Verfahren könnte jedes flüssige Arzneimittel ohne Verletzung der Versiegelung am Produktions-, Prüf- oder Verabreichungsort auf seine Qualität geprüft werden. Für eine großflächige Anwendung sind jedoch noch technische Weiterentwicklungsschritte notwendig.