Ein 58-jähriger Patient mit Darmkrebs unter Anti-PD-1-Monotherapie entwickelte 5 Tage nach der Pfizer-Impfung ein CRS (Anm: eine Überreaktion des Immunsystems mit systemischer Entzündungsreaktion durch massive Freisetzung von Zytokinen). Der Patient präsentierte sich mit hohem Fieber ohne lokalisierbaren Fokus. Die Infektionsdiagnostik war unauffällig.
Ein CRS kann durch Infektionen (incl. Covid-19) oder bestimmte Medikamente (wie auch Anti-PD1) ausgelöst werden. Die Anti-PD1-Therapie wurde jedoch bereits vor 22 Monaten begonnen und die letzte Dosis lag 32 Tage zurück. Der enge zeitliche Zusammenhang zur Impfung macht laut Autoren einen kausalen Zusammenhang mit der mRNA-Impfung wahrscheinlich (Anm: vor allem, da bei Covid-19 bekannt ist, dass das Spike-Protein das auslösende Agens darstellt). Der Patient erhielt eine empirische Antibiotikatherapie und Cortison. Nach ca. 1 Monat wurde problemlos eine neuerliche Anti-PD1-Dosis verabreicht. Von einer 2. Covid-19-Impfung wurde abgeraten.
Da Krebspatienten von den Covid-19-Impfstoffstudien ausgeschlossen waren, ab Impfbeginn jedoch prioritär geimpft werden, wäre laut Autoren eine genaue Überprüfung des Sicherheitsprofils in dieser Patientengruppe notwendig.