Vorstellung eines 65-jährigen Mannes (Vorerkrankungen Bluthochdruck und Hyperlipidämie) wegen Beschwerden in beiden Beinen und folgend Atembeschwerden 10 Tage nach der 2. Moderna-Dosis. In der CT-Angiografie zeigten sich ausgedehnte Thrombosen in beiden Lungen, im Ultraschall tiefe Beinvenenthrombosen beidseits. Im Labor fiel eine schwere Thrombozytopenie auf, weshalb auf eine Lysetherapie verzichtet und ein Vena-Cava-Filter platziert wurde. Bei Verdacht auf eine Immunthrombozytopenie erhielt der Patient intravenöses Immunglobulin sowie Kortison. Nach Thrombozyten-Transfusion wurde mit einer Heparin-Therapie begonnen, welche nach Entwicklung eines ausgeprägten Glutealhämatoms wieder abgesetzt werden musste. Ein Enzymimmunoassay für Anti-Plättchenfaktor4/Heparin-IgG war stark positiv; die Abnahme war vor der Heparingabe erfolgt. Kurz darauf entwickelte der Patient eine zerebrale Sinusvenenthrombose, progrediente Thrombosen in beiden Beinen und eine neu aufgetretene tiefe Venenthrombose im Arm. Der Patient erhielt eine alternative Blutverdünnung (Bivalirudin) sowie eine Plasmapherese. Trotzdem verschlechterte sich der Zustand rasch – es kam zu einem Kompartmentsyndrom in beiden Beinen, welches eine Fasziotomie beidseits erforderlich machte und eine Staph.aureus-Sepsis. Der Patient verstarb.
Er erfüllte alle Diagnosekriterien für eine VITT (Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie) oder ein TTS (thrombotisch thrombozytopenisches Syndrom).