Querschnittstudie mit 42, sonst gesunden Patienten mit Post-Vac-Syndrom (PVS) und 22 SARS-CoV2-geimpften, gesunden Kontrollpersonen. Bei PVS treten ähnliche Symptome auf wie bei Long-Covid, dazu gehören unter anderem chronische Müdigkeit, Belastungsintoleranz, Brainfog, diffuse Schmerzen, Taubheitsgefühl, Schwindel und Herzrasen. Im Gegensatz zu Long-Covid wird PVS von den Gesundheitsbehörden nicht offiziell anerkannt, was die Patientenbetreuung erschwert.
Da ursächlich von chronisch entzündlichen Prozessen ausgegangen wird, untersuchten die Autoren immunologische Merkmale der Probanden. Bei den PVS-Patienten fanden sich Veränderungen im Immunprofil – darunter verringerte zirkulierende Gedächtnis- und Effektor-CD4-T-Zellen (sowohl Th1 als auch Th2) und einen Anstieg von TNFα und CD8-T-Zellen (Anm: ähnliche Veränderungen findet man bei AIDS). Außerdem waren cDC2-Zellen reduziert und die nicht-klassischen Monozyten erhöht. Zusätzlich fanden sich häufiger serologische Hinweise auf eine EBV-Reaktivierung.
Da bei Long Covid ein Zusammenhang mit Spike-Persistenz im Blut vermutet wird, führten die Autoren auch Untersuchungen auf Spike-Proteine im Serum durch(S1-Untereinheit und Spike in voller Länge). Dabei fanden sich bei den PVS-Patienten (mit und ohne zusätzliche Infektion) signifikant höhere Werte als bei der Kontrollgruppe (Anm: den gesunden Geimpften). Stark erhöhte Werte waren dabei bis zu 709 Tage nach Letztimpfung nachweisbar (Anm: wobei nicht klar ist, ob nicht länger untersucht wurde oder ob der Nachweis danach negativ wurde). Die höchsten nachweisbaren S1-Werte in der PVS-Gruppe ohne zusätzliche SARS-CoV2-Infektion fanden sich dabei interessanterweise bei den Patienten, bei denen die letzte Impfung am längsten zurücklag – konkret zwischen 600 und 700 Tagen. Die S1-Werte lagen auch deutlich über denen, die bei Long-Covid-Patienten festgestellt wurden. Laut zahlreichen Studien können isolierte Spike-Proteine unter anderem Entzündungen in den verschiedensten Organen und Geweben und Blutgerinnsel auslösen (Anm: diese Erkenntnis, die bereits 2020 vorlag, macht es unverständlich, warum ausgerechnet das Spike-Protein als Impfstoff-Antigen ausgewählt wurde). Die Ursache der Spike-Persistenz muss laut Autoren weiter abgeklärt werden.
Bei einer weiterführenden Bestimmung diverser Auto-Antikörper fanden sich bei den PVS-Patienten Anti-Nukleosom-IgM (Anm: AK gegen DNA-Strukturen im Zellkern) und Anti-Aquaporin-4-IgA (Anm: AK gegen ein Transmembranprotein, das den Wassertransport vor allem im Gehirn und Rückenmark regelt). Diesbezüglich ist laut Autoren eine weitere Abklärung erforderlich. Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren wurden nicht untersucht (Anm: diese hätten bei PVS und Long-Covid große Relevanz).
Von den Studienteilnehmern hatten 62% der PVS-Gruppe und 46% der Kontrollgruppe Hinweise auf eine bereits stattgehabte SARS-CoV2-Infektion. Die Beschwerden hatten allerdings bei allen PVS-Patienten erst kurz nach der Impfung begonnen (bei einem großen Teil der Probanden bereits am 1.Tag nach Impfung; Anm: Leider wird auch in dieser Studie keine Differenzierung zwischen Virus-Spike und Impf-Spike vorgenommen, was in Speziallabors möglich wäre). Klinisch lag der allgemeine Gesundheitszustand die PVS-Patienten weit unterhalb des Durchschnittes der allgemeinen US-Bevölkerung.
(Anm: Zur einleitenden Aussage über die „Millionen geretteter Leben“ durch die SARS-CoV2-Impfstoffe gibt es folgende GfÖ-Stellungnahme.
Die Darstellung, PVS wäre selten, entbehrt jeder Datengrundlage, da meist nicht abgeklärt wird, ob es sich um Long-Covid oder Post-Vac handelt und es dazu auch keine belastbaren Studien gibt. Man muss bei PVS daher von einer enormen Dunkelziffer ausgehen. Groß angelegte Studien wären diesbezüglich dringend erforderlich.
Die Aussage, die Impfstoffe würden das Long-Covid-Risiko vermindern, entbehrt ebenfalls jeder Datengrundlage.
Aussagen wie diese erleichtern jedoch auch die Veröffentlichungs-Chancen einer Studie).
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2025.02.18.25322379v2.full