3 Patienten mit Lungentransplantation (vor 6 Monaten bis 2 Jahren) hatten nach der 2. mRNA-Impfdosis (2x Moderna, 1x Pfizer) schwere Atemprobleme entwickelt. Ursächlich fand sich eine Antikörper-vermittelte Abstoßungsreaktion aufgrund neu aufgetretener, donorspezifischer Antikörper (DSAs; Anm: Antikörper, die spezifisch gegen bestimmte Oberflächen-Antigene der Spenderzellen gerichtet sind). Bei keinem der 3 Patienten war es vor der Impfung zu Abstoßungsreaktionen gekommen. Alle 3 wurden mit Plasmapherese, intravenösen Immunglobulinen und Rituximab (Anm: monoklonale Antikörper gegen das CD20-Protein auf der Oberfläche von B-Zellen) behandelt. 2 Patienten erlangten ihre frühere Lungenfunktion wieder, eine Patientin musste jedoch für eine neuerliche Lungentransplantation gelistet werden.
Verschiedene Fachgesellschaften empfahlen allen Transplantatempfängern eine SARS-CoV2-Impfung (Anm: In vielen Krankenhäusern war eine „vollständige“ SARS-CoV2-Impfung sogar eine Voraussetzung für die Durchführung einer Transplantation).
(Anm: Diese Studie wurde im „Journal of Heart and Lung Transplantation“ veröffentlich, mittlerweile jedoch zurückgezogen. Gründe dazu werden keine angeführt.)
https://www.jhltonline.org/article/S1053-2498(22)01370-5/fulltext