Ein Post-Virus-Syndrom (oder Fatigue-Syndrom) ist in der Medizin nach diversen viralen Infektionen schon lange bekannt (z.B. bei EBV, Influenza, Enteroviren). Ein Teil der Patienten entwickelt Beschwerden, die teilweise bis lange nach der akuten Infektion andauern. Dazu gehören ausgeprägte Müdigkeit, leichte Erschöpfung, Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und diverse neurologische oder psychiatrische Symptome. Beobachtungen der Long-Covid-Ambulanz der Uniklinik Essen haben gezeigt, dass sich mehr als 90% der Patienten nach spätestens 6-12 Monaten vollständig erholen. Ein Problem ist die teilweise schwierige Differenzierung von Long Covid und “Long Lockdown” (den Folgen der Maßnahmen inkl. permanenter Angst, Unsicherheit, Einsamkeit und teilweise Perspektivlosigkeit). Vor allem bei Kindern und Jugendlichen wurde ein massiver Anstieg psychiatrischer Erkrankungen als Folge der Corona-Maßnahmen bereits nachgewiesen.
Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass eine Covid-19-Impfung vor Long-Covid schützt. In Studien und Fallberichten wurden im Gegenteil Long-Covid-ähnliche Symptome nach Covid-19-Impfungen beschrieben. Ein Problem in diesem Zusammenhang ist die schwierige Unterscheidung von Impfnebenwirkungen und Symptomen einer Durchbruchinfektion.