Impfstoffe: Effektivität

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Große Evidenzzusammenfassung

Impfstoffe allgemein

Bei der Delta-Variante zeigte sich für den Pfizer-Impfstoff ein Schutz vor Infektion jedes Schweregrades von 47% nach 4-6 Monaten, ab 7 Monaten war keine Schutzwirkung mehr nachweisbar. Der Schutz vor schwerem Verlauf oder Tod lag nach 7 Monaten bei nur mehr 35%. Nach weniger als 6 Monaten lag der Schutz vor „Infektion jeglichen Schweregrades“ teilweise bereits im negativen Bereich (Anm: d.h. erhöhtes Risiko für geimpfte Personen! Diese Ergebnisse findet man allerdings nicht im Text, sondern nur in den Grafiken der „supplementary data“).

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)00089-7/fulltext

Bei der Delta-Variante lag die VE (Effektivität des Impfstoffes) nach 2 Dosen bei max. 77,5% mit raschem Nachlassen auf unter 20% nach 5 Monaten, bei über 60-Jährigen lag die VE nach 6 Monaten nur mehr bei 15% (Anm: bei teilweiser VE weit im negativen Bereich, was ein deutlicher Hinweis auf eine Schadwirkung der Impfung ist!). Die VE gegen schwere Verläufe zeigte sich stabiler (max. Wert 96% mit nur minimalem Absinken in den ersten 6 Monaten, ab dem 7. Monat Hinweise auf deutliche Wirkabschwächung mit VE 57%).

(Anm: Das mittlere Alter der Studienteilnehmer war mit 31 Jahren sehr niedrig, was die Ergebnisse verfälschen kann).

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2114114?query=featured_home

Bereits 1 Monat nach der Grundimmunisierung (Anm: bedeutet in Dänemark 2 Dosen) ist kein relevanter Schutz vor symptomatischen Infektionen mit Omikron mehr nachweisbar. (Anm: Die Effektivität liegt nach über 90 Tagen sogar deutlich im negativen Bereich, was einer Erhöhung des Infektionsrisikos entspricht. Dieser alarmierende Umstand wurde leider nirgends erwähnt!).

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.12.20.21267966v3.full-text

In der Studienauswertung wird angegeben, dass Auffrischungsimpfungen (=ab der 3.Dosis) bei Omikron einen „erheblichen zusätzlichen Schutz“ gegen das Risiko einer symptomatischen COVID-19-Infektion im Vergleich zu 25 Wochen oder mehr nach der 2. Impfstoffdosis bietet. (Anm: Der Zeitabstand zur Auffrischungsimpfung wird allerding nur sehr schwammig mit „14 Tage oder mehr“ angegeben, was unseriös ist.). Bei zweifach-Geimpften war nach ca. 90 Tagen keine relevante Schutzwirkung mehr nachweisbar und v.a. bei über 50-Jährigen zeigten sich Impf-Effektivitäten im negativen Bereich (Anm:  Das ist ein klarer Hinweis auf eine Schadwirkung der Impfung!). In der „Discussion“ steht schließlich der interessante Satz: „Der Impf-Schutz nahm mit der Zeit ab, und wir stellten fest, dass etwa 15 Wochen nach einer zweiten Impfung das Risiko einer symptomatischen Infektion im Vergleich zu ungeimpften Personen größer war“. Dieser Umstand wird allerdings von den Autoren auf mögliche Bias wie unterschiedliches Risikoverhalten zwischen geimpften und ungeimpften Personen geschoben.

https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(22)00141-4/fulltext

Daten aus England: Bereits 5 Monate nach der 3.Impfung ist kein relevanter Schutz vor symptomatischen Infektionen mit Omikron mehr nachweisbar.

https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1072064/Vaccine-surveillance-report-week-17.pdf

Dänemark, Dezember 2021: 83% der Omikron-Fälle waren geimpft, davon 7% geboostert (=3.Impfung).

https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2021.26.50.2101146

Systematic Review: Bei allen SARS-CoV2-Impfstoffen zeigt sich ein rasches Nachlassen der Impfeffektivität: 6 Monate nach 2-fach-Impfung liegt der Impfschutz gegen eine symptomatische Omikron-Infektion zwischen 7,5 und 12% (abhängig vom Impfstoff), 5 Monate nach der 3.Impfung beträgt die Effektivität nur mehr weniger als 30%, nach 9 Monaten weniger als 20%.

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.07.04.22277225v1.full-text

Effektivität einer 3. Impfung gegen Omikron (retrospektive Kohortenstudie): Laut Conclusio der Autoren besteht nur eine mäßige Wirksamkeit gegen symptomatische Infektionen (Anm: obwohl das Studiendesign sehr vorteilhaft für die 3.Impfung ausgelegt war, mit einer Nachbeobachtungszeit nach der 3.Impfung von lediglich 35-49 Tagen; rechnet man die Infektionen in den ersten 7 Tagen nach 3.Impfung – die in der Studie exkludiert waren – mit, schneiden die 3-fach geimpften Personen sogar schlechter ab. Eine Wirksamkeit gegen schwere Verläufe ist auf Grund der minimalen Fallzahlen in dieser Studie nicht seriös beurteilbar.).

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.01.18.22269452v1.full-text

Eine 3.Impfung gegen Omikron bringt laut dieser Studie einen leichten Vorteil bei symptomatischen Covid-Infektionen.

(Anm: Die ersten 14 Tage (!) nach 3. Impfung waren exkludiert und die mediane Zeit nach 3.Impfung betrug wieder lediglich 1 Monat. Die Exklusion der ersten 14 Tage nach Boosterimpfung kann zweierlei bedeuten: 1) die Auffrischungs-Intervalle sind viel zu lange, wenn man beim Booster wieder „bei Null“ starten muss, oder 2) es wurde bewusst die Zeit mit erhöhtem Infektionsrisiko aus der Analyse der Impfeffektivität herausgenommen).

Interessant: 2-fach-geimpfte Menschen (Einschlusskriterium in dieser Studie mind. 6 Monate nach Impfung) schnitten bei symptomatischen Omikron-Infektionen schlechter ab als Ungeimpfte; dh. nach spätestens 6 Monaten erhöhen die Impfungen das Infektionsrisiko.

Allgemeine Infektionen mit Covid-ähnlichen Symptomen traten sowohl bei 2- als auch 3-fach geimpften Personen deutlich häufiger auf, als bei Ungeimpften.

https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2788485

In vitro-Studie „Neutralisation von BA.1 und BA.2 bei Genesenen, Geimpften und durch Antikörper-Therapien“: 6 Monate nach 2-fach Impfung (Anm: egal welcher Impfstoff) ist so gut wie keine Virusneutralisierung gegen Omikron mehr nachweisbar. Nach 3.Impfung kommt es zu einem vorübergehenden Antikörperanstieg mit allerdings rasch nachlassender Neutralisationskapazität (Impfeffektivität nach 3 Monaten gegen Omikron BA.1: 26%, gegen BA.2: 44%).

Laut Studie lässt auch die Virusneutralisation durch therapeutische monoklonale Antikörper nach, sowie auch nach natürlicher Infektion.

(Anm: Es waren allerdings alle Probanden geimpft – eine Aussage über ungeimpft Genesene kann die Studie – anders als im Titel suggeriert wird – nicht machen).

https://www.thelancet.com/journals/ebiom/article/PIIS2352-3964(22)00339-5/fulltext#supplementaryMaterial

6 Wochen nach einer Booster-Impfung (=3.Impfung) war die Höhe der neutralisierenden Antikörper gegen Omikron 6x niedriger und gegen BA.4 und BA.5 21x niedriger als gegen „Wuhan“. 6 Monate nach Grundimmunisierung (Anm: bedeutet hier 2 Impfungen) waren so gut wie keine Antikörper gegen Varianten mehr nachweisbar. Eine Durchbruchs-Infektion erhöhte die Antikörper-Titer effektiver als eine Booster-Impfung.

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2206576

Booster-Impfungen (Anm: Definition hier: Dritt-Impfungen) für Menschen unter 30 Jahre erzeugen einen Netto-Schaden: Um 1 Covid-19-Hospitalisierung in dieser Altersgruppe zu verhindern, müsste man zwischen 31.100 und fast 43.000 Booster-Impfungen verabreichen (Anm: bei optimistischer Nutzen-Schätzung, da weder der Schutz durch vorangegangene Infektionen noch Risikofaktoren berücksichtigt wurden), erzeugt damit aber 18,5 schwere Nebenwirkungen und bis zu 4600 Fälle von Grad3-Impfreaktionen. Ein Beratungsausschuss der FDA hatte sich bereits im September 2021 mit überwältigender Mehrheit (16:2) gegen die Auffrischungsimpfung gesunder, junger Erwachsener ausgesprochen. Diese Empfehlung wurde jedoch vom Weißen Haus und der CDC überstimmt.

https://jme.bmj.com/content/early/2022/12/05/jme-2022-108449?fbclid=IwAR3GsSsgRwoNMFtAh69d1YTcUf-1y_o0DjWmpIefsQy6uX3uBq589enON50

Wiederholte Booster-Impfungen

Normalerweise werden nach einer Infektion oder Impfung IgG1 und IgG3-Antikörper gebildet, die den Erreger neutralisieren. Bereits nach der 2.Dosis eines mRNA-SARS-CoV2-Impfstoffes zeigt sich jedoch eine beginnende Umstellung auf IgG4 (und IgG2)-Antikörper (Antikörper-Switch), die durch jede weitere Impfung oder Durchbruchsinfektion verstärkt wird. Anm: IgG4 (und IgG2)-Antikörper treten physiologischerweise nach wiederholter Exposition mit dem gleichen Antigen auf und erzeugen eine Immuntoleranz. Das wird klinisch beispielsweise bei der Hyposensibilisierung bei Allergien genutzt.

Bei anderen Impfungen (auch Vektor-Impfstoffe gegen SARS-CoV2) trat dieser Antikörper-Switch auch nach wiederholter Verabreichung nicht auf; auch nicht nach rezidivierenden oder chronischen Viruserkrankungen. Es scheint ein Klasseneffekt der mRNA-Impfungen zu sein. Ein vermuteter Mechanismus für dieses unübliche Phänomen ist eine langandauernde Konfrontation des Immunsystems mit hohen Dosen des Spike-Proteins, das nach den Impfungen über Monate im Körper nachgewiesen werden kann. Die klinischen Auswirkungen sind noch nicht bekannt, müssen aber auch im Hinblick auf künftige mRNA-Impfungen gegen andere Pathogene geklärt werden.

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.07.05.22277189v1.full

https://www.science.org/doi/10.1126/sciimmunol.ade2798

Wiederholte SARS-CoV2-Auffrischungsimpfungen (oder Durchbruchsinfektionen) führten im Tierversuch zu einer starken Beeinträchtigung der humoralen und zellulären Immunantwort mit Entwicklung einer Immuntoleranz. Es kam zu einer Abnahme sowohl der Anzahl als auch der neutralisierenden Kapazität der spezifischen RBD-Antikörper und einer Reduktion der B- und T-Gedächtniszellen. Weiters fand sich eine Erhöhung der regulatorischen T-Zellen (Anm: induzieren Toleranz gegenüber Selbst- und Fremdantigenen) sowie eine signifikante Erhöhung von IL-10 (Anm: welches Antigen-präsentierende Zellen und T-Effektorzellen hemmt). Die Autoren schlagen als mögliche Lösung die Verwendung heterologer Booster vor. Ob und wie sich dabei das Phänomen der Antigenerbsünde (siehe auch hier) auswirken wird, wurde in dieser Studie nicht untersucht.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9625849/#!po=0.505051

Die maximale Immunogenität von mRNA-Impfstoffen scheint nach 3 Dosen erreicht (Studie an Mitarbeitern des Gesundheitssystems). Zwar konnten durch eine 4. Dosis die Antikörperspiegel wieder auf Werte wie nach der 3.Impfung angehoben werden (Anm: Teilnehmer der 4.Dosis-Gruppe mussten einen Antikörperspiegel unter der 40. Perzentile aufweisen!), die klinische Wirksamkeit der 4.Impfung gegen Infektionen war jedoch gering: errechnete VE gegen Infektionen beim Pfizer-Impfstoff 30%, beim Moderna-Impfstoff 11% bei teilweise wieder Werten im negativen Bereich (Anm: diese Zahlen sind auf Grund der geringen Populationsgröße von 274 Personen in der 4-fach-geimpften Gruppe – von denen nur 227 die Studie auch beendet haben – und der kurzen Studiendauer für eine Berechnung der klinischen Wirksamkeit nicht geeignet – die Studie war laut Autoren auch nicht dafür ausgelegt; die Nachbeobachtungszeit betrug lediglich 30 Tage, wobei die ersten 8 Tage bei der Beurteilung von Durchbruchsinfektionen exkludiert waren und der „Moderna-Arm“ zusätzlich noch 7 Tage später gestartet wurde). Bei infizierten Mitarbeitern wurde in beiden Gruppen eine relativ hohe Viruslast nachgewiesen, was darauf hindeutet, dass die Infizierten infektiös waren.

Fazit der Autoren: „Eine 4. Impfung gesunder, junger Mitarbeiter des Gesundheitswesens könnte daher nur einen geringen Nutzen haben. Ältere und gefährdete Bevölkerungsgruppen wurden nicht untersucht.“ (Anm: Auch ein Vergleich mit nicht-geimpften Personen – und hier v.a. mit Genesenen – wurde nicht durchgeführt).

https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMc2202542?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed

Effektivität bivalenter Impfstoffe (basieren auf Wuhan-, BA.4- und BA.5-Variante) gegen BA.4 und BA.5 (Studienpopulation: 51.000 Klinik-Angestellte in Cleveland; 41% hatten bereits eine bekannte Covid-Infektion, allerdings gab es kein systematisches Screening asymptomatischer Mitarbeiter, womit keine Aussage über „asymptomatische Infektionen“ möglich ist. Frühere Studien gehen von ca. 33% asymptomatischer Verläufe aus. Auch war die Anzahl schwerer Verläufe so gering, dass keine Aussage über den Impf-Schutz vor schweren Verläufen möglich ist).

Ziel der Studie: „Angesichts der nachgewiesenen Sicherheit der früheren mRNA-Impfstoffe und der Dringlichkeit eines wirksameren Präventionsmittels wurden diese Impfstoffe ohne Nachweis der Wirksamkeit in klinischen Studien zugelassen. Mit dieser Studie sollte untersucht werden, ob der bivalente COVID-19-Impfstoff vor COVID-19 schützt.“

Anhand des Cox-Proportional-Hazard-Regressionsmodelle berechneten die Autoren eine Gesamtwirksamkeit des bivalenten Impfstoffs von 30 % (Anm: getestet ab Zulassung der bivalenten Impfstoffe über maximal 3 Monate, je nach Impfdatum des Probanden). In der Conclusio schrieben sie: „Da davon auszugehen ist, dass ein großer Anteil der Bevölkerung bereits zuvor mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 infiziert war, ist zu befürchten, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung von einem bivalenten Impfstoff nicht wesentlich profitieren wird.“

Interessant ist jedoch folgendes Ergebnis: „Je höher die Anzahl der zuvor erhaltenen Impfungen war, desto höher war das Risiko, an COVID-19 zu erkranken.“ (Abbildung 2) Dies war laut Autoren unerwartet und sollte weiter untersucht werden.

(Anm: Angesichts der mittlerweile gut belegten Schwächung des Immunsystems durch Hemmung der Typ1-Interferon-Antwort, Erhöhung der Immuntoleranz durch Steigerung der regulatorische T-Zellen sowie Antikörperswitch auf IgG4-Subtypen und verschiedenste weitere Eingriffe in unser Immunsystem durch die mRNA-Präparate sollte dieses Ergebnis für Experten nicht unerwartet sein).

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.12.17.22283625v1.full-text

Effektivität einer 4.Impfung gegen eine symptomatische Infektion mit BA.2 und BA.4/5 im Vergleich zu 3 Impfungen:

Conclusio: „Die Ergebnisse dieser Studie zeigen einen zusätzlichen Schutz durch eine 2. Auffrischungsdosis von Wuhan-ähnlichen mRNA-Impfstoffen im Vergleich zu einer 6-7 Monate alten 1. Auffrischungsdosis. Der durch die 2. Auffrischungsdosis erzielte Schutz war jedoch geringer als der Schutz, der mit der 1. Auffrischungsdosis zum gleichen Zeitpunkt seit der letzten Impfung beobachtet wurde. Im Zusammenhang mit einer durch Omikron ausgelösten Pandemie bietet die Impfung in Verbindung mit einer kürzlich erfolgten früheren Infektion einen hohen Schutz vor einer nachfolgenden Omikron-Infektion.“

Anm: Die VE 5 Monate nach 3.Impfung lag bei 9%. Der „zusätzliche Schutz“ bedeutet 39% in den ersten 7-30 Tagen nach 4.Impfung, nach 2 Monaten bereits nur mehr 19% und ab dem 5. Monat liegt die VE durchwegs im negativen Bereich (-16% bzw. nach 6 Monaten bei -33%), was wiederum ein klarer Hinweis auf eine Schadwirkung der 4.Impfung ist.

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.01.11.23284137v1.full-text