Seriöser Journalismus versus plumpe Manipulation – ein aktuelles Beispiel

Offener Brief an die Kleine Zeitung Kärnten

Das Schreiben ergeht wegen der negativen Beispielhaftigkeit des gegenständlichen kritisierten Textes (siehe Link), der vor allem tendenziös und im negativen Sinne als meinungsjournalistisch und die Deutungshoheit beanspruchend gestaltet ist, als Denkanstoß auch in Form eines Offenen Briefes an die Redaktionen aller größerer Medien Österreichs.

 

Wien und Klagenfurt, 25. Oktober 2023

Sehr geehrte Redaktion,

mit äußerstem Befremden nahmen wir Ihren Artikel vom 18.10.2023 betreffend die Veranstaltung „Kärntner Gesundheitstage“ zur Kenntnis: (https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/17744331/covid-kritiker-tauschen-sich-bei-kaerntner-gesundheitstagen-aus

So viel an manipulativem, tendenziösem und sogar irreführendem Inhalt in einem einzigen, kurzen Artikel unterzubringen, ist weit entfernt von seriösem Journalismus und darf nicht unerwidert bleiben.

Die Tatsachen:

Die Fachtagung in Moosburg am 21.–22.Oktober 2023 war eine medizinische Fortbildungsveranstaltung mit bekannten Ärztinnen und Ärzten sowie wissenschaftlich tätigen Spezialisten, die sich einer menschlich zugewandten Medizin und einer Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems in diesem Sinne verpflichtet fühlen. Viele von ihnen stehen sowohl den Maßnahmen der COVID-Zeit als auch der COVID-Impfung kritisch gegenüber und haben diese Kritik sehr sachlich und medizinisch fundiert formuliert und begründet. Sie sind damit ihrer Aufgabe als Ärzte und Wissenschaftler nachgekommen, anstatt sich unhinterfragt einer politisch gewollten einseitigen Sichtweise zu unterwerfen. 

Wissenschaftlichkeit, Objektivität und offener Diskurs: Unter diesen Vorzeichen stand auch die Festveranstaltung am Vorabend im Klagenfurter Konzerthaus, zu dem auch viele interessierte Menschen außerhalb der Gesundheitsberufe eingeladen waren. Der Saal war ausverkauft – das Interesse der Menschen an ehrlicher Information ist also groß.

Die Stimmung während der drei Tage war niveauvoll und kultiviert, so wie man es von einer medizinischen Fachtagung erwarten kann.

Das Reframing in der Kleinen Zeitung:

Weder niveauvoll noch kultiviert war hingegen der Artikel in der Kleinen Zeitung, der zwei Tage vor der Veranstaltung erschien (was vielleicht erklärt, dass er nur wenige Tatsachen enthalten kann). Der Artikel ist manipulativ, tendenziös und auch in der Sache falsch. Mittels Reframing wird versucht, üble Konnotationen mit der Veranstaltung zu erzeugen. Hier nur einige Beispiele:

  • Mit dem ersten Satz, „Auf den ersten Blick wirkt es fast harmlos“, unterstellt der Redakteur der Veranstaltung eine potenzielle Gefährlichkeit. Ein Framing, das durch die Wahl des Fotos noch unterstrichen wird.
  • Vom „großen Unmut“, den die Events angeblich verursacht haben sollen (laut Online-Version des Artikels), war nicht einmal ansatzweise die Rede. Die lokale Bevölkerung hat beide Events mit Begeisterung angenommen. Dass man sich im Büro (!) des Landeshauptmanns „nicht über die Diskussionsrunde freut“, ist zwar schade, aber nicht weiter relevant. Es kann jedenfalls kaum dahingehend interpretiert werden, dass die Diskussion an sich etwas Verwerfliches wäre.
  • Schließlich stellt der Redakteur sogar eine mögliche Absage des Events in den Raum. Hält er es tatsächlich für in einer Demokratie völlig in Ordnung, eine wissenschaftliche Veranstaltung aufgrund kritischer Inhalte von Amts wegen abzusagen? – Zum Schluss stellt er fest: „Zumindest verschwand der Termin von der Gemeinde-Homepage.“ Das scheint den Redakteur zu freuen. Warum eigentlich?

Als Veranstalter können wir übrigens sowohl das Klagenfurter Konzerthaus als auch den Campus Moosburg als Event-Locations wärmstens weiterempfehlen: Alles wurde korrekt und auf äußerst freundliche und kooperative Weise abgewickelt, wie es in guten Geschäftsbeziehungen eben üblich ist.

Fazit:

Die Kleine Zeitung stellt sich oft und gerne als Qualitätsmedium dar, beweist mit diesem Artikel aber das Gegenteil. Mit dieser Form des „Journalismus“ erweisen Sie weder Ihrem Berufsstand noch Ihren Lesern einen guten Dienst. Tatsächlich hat diese Art der Medienarbeit rund um die Corona-Thematik ganz wesentlich zur emotionalen Verstimmung, zum Misstrauen und zur Spaltung der Bevölkerung beigetragen.

Mit Erstaunen müssen wir auch zur Kenntnis nehmen, dass die Kleine Zeitung noch Monate nach offizieller Beendigung der Pandemie kein Interesse an einer Aufarbeitung zeigt, sondern – ganz im Gegenteil – jene Menschen zu diffamieren versucht, die mehr Licht in die Angelegenheit bringen wollen.

Wir sind gerne bereit, in Interviews sämtliche Fragen zum Thema zu beantworten und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme. So, wie es seriöser Journalismus verlangt. Vielleicht können wir auch eventuelle Missverständnisse ausräumen.

 

In Erwartung Ihrer Stellungnahme,

 

Dr. Marcus Franz, Facharzt für Innere Medizin, allg. beeideter und gerichtl. zertifizierter Sachverständiger

Priv.-Doz. Dr. Kyra Borchhardt, Fachärztin für Innere Medizin und Nierenheilkunde

Dr. Wilfried Amann, Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Leiter der Gefäßchirurgie am LKH Villach

Prim. Univ.-Prof. Dr. Ludwig Kramer, Facharzt für Innere Medizin

Prof. a.D. Dr. Andreas Sönnichsen, Facharzt für Innere Medizin

Dr. Lukas Trimmel, Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Dr. Gabriele Müllner, Fachärztin für Orthopädie

Dr. Michael Benedikt, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Arzt für psychosomatische und psychotherapeutische Medizin

Dr. Tammer Fahim, Facharzt für HNO-Heilkunde

Dr. Ingrid Eder, Fachärztin für Innere Medizin

Mag. Dr. Karin Frager-Kommetter, Ärztin für Allgemeinmedizin

Mag. Eva Pfisterer, Wirtschaftsjournalistin

Isabella de Krassny, Unternehmerin

Dr. Alexandra Pagitz, Ärztin für Allgemeinmedizin

Dr. Maria Hubmer-Mogg, Ärztin für Allgemeinmedizin

Prim. Dr. Helmut Luck, Facharzt für Klinische Pathologie und Molekularpathologie