FAQ - Fragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zum Coronavirus, den Impfstoffen und den Auswirkungen der Maßnahmen, zusammengestellt von ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen der Wissenschaftlichen Initiative Gesundheit für Österreich.
Medizinische Fragen
Ja. Es gibt andere Coronaviren, die 15-30% der saisonalen Erkältungen verursachen und eine gewisse Ähnlichkeit mit SARS-CoV-2 aufweisen. In einer kalifornischen Studie hat sich gezeigt, dass 40-60% zufällig ausgewählter Blutspender durch T-Zellen gegen diese saisonalen Coronaviren eine zumindest teilweise T-Zell-vermittelte Kreuzimmunität gegen SARS-CoV-2 hatten.
- Es wurde bis heute kein Referenzwert festgelegt, wie hoch der Antikörpertiter sein muß, um vor Corona geschützt zu sein. Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass schwere Durchbruchsinfektionen auch bei hohen Antikörperwerten auftreten können. Da bei uns nur die Gesamt-Antikörper bestimmt werden, kann es sein, dass ein Mensch einen hohen Antikörperspiegel hat, diese aber vor allem gegen die Ursprungsvariante des Virus gerichtet sind und vor Omikron nicht mehr schützen. Hier müsste man gezielt die Neutralisationsfähigkeit der Antikörper gegen die jeweils aktuelle Variante bestimmen. Die einzig sinnvolle Indikation zur Bestimmung der Gesamt-Antikörper nach Impfung ist bei Menschen mit Immunschwäche, um zu kontrollieren, ob sie überhaupt Antikörper bilden konnten.
- Bei einer COVID-Erkrankung kommt der Körper in Kontakt mit dem gesamten Virus und bildet deshalb auch Antikörper (und T-Zellen) gegen verschiedene Bestandteile des Virus aus. Auch wenn sich einige Teile des Virus verändern, gibt es immer noch Teile, die unser Immunsystem wiedererkennen kann. Sind nach einer Erkrankung Antikörper nachweisbar, kann man von einem Immunschutz ausgehen (verändert sich das Virus stark, kann es sein, dass es trotzdem zu einer Infektion kommt, die dann aber in der Regel deutlich milder verläuft). Aber auch wenn nach einer Erkrankung keine Antikörper mehr nachweisbar sind, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Antikörper, die nicht gebraucht werden, werden abgebaut. Es bleiben aber sogenannte B-Gedächtniszellen, die sich bei neuerlichem Kontakt an das Virus erinnern können und sofort wieder mit der Antikörper-Bildung beginnen (das geht viel schneller als beim Erstkontakt). Auch wenn direkt nach der Erkrankung der Antikörpertiter nur gering ist, ist das kein Grund zur Enttäuschung. Ein starkes Immunsystem kann das Virus (z.B. durch T-Zellen) eliminieren, bevor eine nennenswerte Antikörper-Antwort anläuft. Der Nachweis natürlich erworbener T-Zellen oder Antikörper gegen Covid-19 wird leider nicht anerkannt. Medizinisch sinnvoll wäre eine Erhebung der Gesamt-Immunisierungsquote der Bevölkerung.
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